SAGE Barista Pro - die Espressomaschine mit Mühle im Test

SAGE Barista Pro - die Espressomaschine mit Mühle im Test

Lesedauer: 4 Minuten. Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Kurzblog. Zum ausführlichen Blogartikel gelangt ihr hier.

Ein leckerer Espresso für 650€ bzw. 800 Franken? Das klingt interessant. Die Sage Barista Pro verspricht mit ihrer Espressomaschinen und Mühlen Kombination einen günstigen Einstieg in die Espressowelt.

Die Barista Pro war zeitweise in der Schweiz unter der Marke Solis und im deutschsprachigen Raum unter dem Label Gastroback zu finden. Im englischsprachigen Raum wird sie von Breville vertrieben. Ein Vereinheitlichungsprozess in Europa soll dieses Namenschaos und die entstandene Unsicherheit bei den Kunden nun aus der Welt schaffen.

Kompakt aber mit allerhand Ladung

Die Maße für Espressomaschine und Mühle sind kompakt, da beide im selben Gehäuse verbaut sind:

  • Mahlscheiben: Konische Mahlscheiben
  • Breite: 395 mm
  • Höhe: 422 mm
  • Tiefe: 392 mm
  • Bohnenbehälter: 250 Gramm
  • Wassertank mit 2 Litern
  • Versenkbarer mitgelieferter Tamper
  • Inklusive Milchkännchen

Die Barista Pro lässt sich mit einem übersichtlichen LCD Display, erleuchteten Knöpfen und einem separaten Rad zur Mahlgradeinstellung bedienen. Ein komplettes Espresso Setup auf 40cm². Soviel Platz ist in der kleinsten Küche.

Die konische Espressomühle

Eine gute Mühle ist eines der wichtigsten Kriterien für einen guten Espresso. Durch sie bestimmt man die Extraktionsgeschwindigkeit, durch ihre Partikelverteilung wird der Geschmack beeinflusst. So ist es mutig, dass Sage eine integrierte Mühle verbaut. Die Gefahr der Aufheizung der Mühle und damit verbundenen Beeinträchtigung des Kaffeearomas, umgeht die Duomaschine durch ihr Thermo-Jet System. Hierdurch werden weder die Tassen an der Oberplatte, noch die Mühle bzw. das Kaffeemehl aufgewärmt.

Die Einstellung der Mühle erfolgt über ein 30 stufiges Rad. Der Mahlgrad wird im Display angezeigt, genau wie die Mahlzeit. Die Zeit lässt sich nur in 0,5 Sekunden Schritten ändern. Dies führt dazu, dass man ggf. genau etwas zu viel, oder etwas zu wenig Kaffeepulvermenge im Siebträger hat. Eine feinere Einteilung wäre hier wünschenswert. Im Test war die Konstanz der ausgeworfenen Kaffeemenge im durchschnittlich guten Bereich.

Espressosiebe und Fake-Siebe

Mit der Sage kommen vier Espressosiebe. Zwei davon haben statt einem Sieb nur eine winzige Öffnung. Sie sind für den Gebrauch von vorgemahlenem Kaffee bestimmt und erzeugen durch übermäßigen Druckaufbau eine Fake-Crema. Da in der Barista Pro ja bereits eine Mühle verbaut ist, beschränken sich echte Kaffeeliebhaber auf die zwei „echten“ Siebe. Zur Einarbeitung in die Espressowelt empfehlen wir das „normale“ 2er Sieb.

Die Dosiermenge meistern

In das Doppelsieb passen unserer Erfahrung nach 18g, besser noch 17,5g Kaffeepulver, auch wenn Sage bis zu 22g angibt. Mit zu viel Kaffeemehl ist der Platz bis zur Dusche zu klein und auch die Gefahr von Channeling steigt bei überfüllten Siebträgern.

Mit einem Druck des Siebträgers gegen den Auslöser an der Mühle beginnt die Mahlung. Durch den etwas kleinen Siebträger (53mm statt den von Sage angegebenen 54mm) fällt teilweise etwas Kaffeepulver neben den Siebträger. Auch bildet sich ein recht großer Berg im Siebträger. Um dies zu verhindern, empfehlen wir bei der Programmierung nicht eine lange Mahlung von 13 Sekunden, lieber 3 kurze Mahlungen von 4 Sekunden zu programmieren. So könnt ihr zwischen den Mahlungen den Siebträger auf den Tisch klopfen, um das Pulver besser zu verteilen und vertikal zu verdichten.

Jetzt wird das Pulver mit dem Tamper verdichtet und es kann mit der Extraktion begonnen werden.

Brühung und Kaffeequalität

Die Barista Pro arbeitet mit einer Preinfusion. Hierbei läuft ein kleiner Teil des Brühwassers auf das Kaffeemehl ohne Druck. Ob diese Preinfusion einen geschmacklichen Vorteil bringt, ist umstritten. Es lohnt sich mit der Brühtemperatur ein wenig zu experimentieren. Unsere besten Ergebnisse erhielten wir mit der niedrigsten Temperatureinstellung, die sich etwa bei 96 Grad einpendelt.

Auch die Wassermenge lässt sich bei der Barista Pro einstellen. Das ist wichtig für die so genannte „Brüh-Ratio“. Hierbei geht es darum wie viel Gramm Kaffeemehl zu wie viel Gramm flüssigem Espresso extrahiert werden. Für unsere Kaffees empfehlen wir ein Brührezept von 1:2,5. Das heißt z.B. 17g gemahlenes Kaffeepulver sollen in der Tasse zu 42,5g fertigem Espresso werden.

Die Maschine heizt extrem schnell auf. Nach nur 3 Sekunden meldet sie sich betriebsbereit. Da sich jedoch der Siebträger und die Brühgruppe nicht so schnell aufheizen können, empfehlen wir mindestens einen Leerbezug vor der ersten Tasse Espresso.

Sage Barista Pro

Cappuccino, Americano, und andere Kaffeegetränke

Auch den Dampf für die aufgeschäumte Milch, stellt die Maschine nach kurzer Zeit bereit. Sobald nach dem Espressobezug das Rad an der rechten Seite betätigt wurde, heizt die Maschine sehr schnell zur Dampftemperatur hoch. Mit der Dampflanze lässt sich mit etwas Übung guter Milchschaum erzeugen, auch wenn sie eher wenig Kraft hat.

Einen Tee oder einen Americano kann man durch den separaten Heißwasserauslass ebenfalls zubereiten.

Fazit zur Sage SES 878 Barista Pro

Die Barista Pro macht erstaunlich viel auf erstaunlich wenig Platz richtig. Sowohl die Mühle, als auch die Maschine leisten eine solide und konstante Arbeit und ermöglichen ordentliche Kaffeequalität auf wenig Raum.

Unsere Contra-Punkte zu der Maschine sind der kleine Siebträger und die dadurch entstehenden Überlaufprobleme beim Mahlen, die kalten Tassen, da sich die Maschine oben nicht erwärmt, sowie die unstete Brühtemperatur.

Transparenz-Disclaimer: Wir haben die Sage Barista Pro selbst gekauft um sie möglichst unabhängig testen zu können. Die für den Vergleichstest benötigte Barista Express bekamen wir von Sage für den Testzeitraum geliehen.

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