20 Fehler beim Espresso zubereiten

20 Fehler beim Espresso zubereiten

Sie stehen da. Die schicke Espressomaschine und die wertige Mühle, beides auf Hochglanz poliert und vielleicht per Foto auch schon dem ein oder anderen Freund geschickt. Ihr selbst steht aber etwas angesäuert davor, weil euer Espresso nicht so recht gelingen will? Zu sauer? Zu ranzig? Irgendwie nicht überzeugend?

In diesem Beitrag gehen wir durch 20 Fehler bei der Zubereitung eures Espressos. Wenn ihr alle Tipps befolgt, ist das ein guter Schritt zu einem guten Espresso. Legen wir los:

1. Der dreckige Siebträger

Der Siebträger sollte sauber sein und von alten Kaffeefetten befreit werden. Bitte entfernt dazu das Sieb regelmäßig aus eurem Siebträger und reinigt sowohl die Rückseite des Siebes, als auch den Siebträger von innen.

2. Die dreckige Espressomaschine

Auch in der Dusche verbleiben Rückstände. Altes Kaffeepulver, Fette oder sonstige Verunreinigungen. Eine regelmäßige Reinigung ist ein Muss. Wie es geht, findet ihr hier.

3. Das schräge Tampen

Das Wasser wird mit Druck durch den Espresso-Puck gepresst. Dort sucht sich das Wasser den geringsten Widerstand. Wenn ihr schräg tampt, führt das zu einer ungleichmäßigen Extraktion und der Espresso wird nicht richtig extrahiert.

4. Das Verteilen des Kaffeemehls im Siebträger

Bevor ihr gerade tampt, solltet ihr das Pulver zunächst gerade im Siebträger verteilen. Die meisten Mühlen verteilen das Pulver nicht von alleine gleichmäßig, sodass ihr dies mit dem Finger oder mit einem Levelingtool erledigen solltet. Wer das Pulver nicht verteilt, riskiert eine unsaubere Extraktion und Channeling. Wir nutzen in der Regel kein Levelingtool, sondern streichen das Mehl vorsichtig mit dem Finger glatte und klopfen den Siebträger anschließend zweimal vorsichtig auf die Tampingmatte. Wir sprechen dabei von vertikalem Verdichten. 

5. Die Maschine ist nicht heiß genug

Jede Maschine braucht vor dem ersten Bezug Zeit zum aufheizen. Auch ein Leerbezug kann hierbei helfen. Am besten nutzt ihr die Zeit, um vor dem ersten Bezug am Tag, ein wenig Pulver aus der Mühle zu mahlen, um den Totraum zu „reinigen“. So schmeckt auch der erste Espresso am Tag.

6. Nicht vorab gespült

Nach jedem Espresso solltet ihr einmal Wasser aus der Dusche spülen. Ihr reinigt die Dusche und normiert die Temperatur für den kommenden Bezug.

7. Falsche Tamper-Größe

Die Größe des Tampers sollte möglichst exakt für euren Siebträger passen. Es gibt sehr feine Unterschiede z.B. 58mm oder 58,5mm. Je besser der Tamper den ganzen Kaffeekuchen komprimiert, desto konstanter die Extraktion. 

8. Schlechte Mühle

Die Mühle ist fast noch wichtiger als die Espressomaschine, da ihr den richtigen Mahlgrad einstellen müsst und die Partikelverteilung ausgewogen sein sollte. Nur so kann euer Espresso dauerhaft gut bezogen werden.

9. Alte Mahlscheiben in der Mühle

Mahlscheiben müssen scharf sein, sonst quetschen sie die die Bohnen, anstatt sie zu zerschneiden. Sie müssen von Zeit zu Zeit gewechselt werden. Keine Sorge, das ist nicht jedes Jahr notwendig, sondern in der Regel erst nach einigen Jahren.

10. Die Tassen auf der Maschine

Die Tasse sollte auf dem Tassenboden auf der Maschine stehen. Der untere Teil der Tasse wird durchwärmt und der Espresso kühlt nicht zu schnell aus. So herum ist es zudem hygienischer.

 

11. Alter Kaffee

 Am besten füllt ihr nur so viel in die Mühle, wie ihr in maximal 48 Stunden verbraucht. Seit dem Röstdatum sollte ebenfalls nicht zu viel Zeit vergangen sein, am besten verbraucht ihr den Kaffee in den ersten 4-8 Wochen nach der Röstung.

12. Frischer Kaffee

Frisch, aber nicht zu frisch. Der Kaffee braucht mindestens eine Woche um CO² auszugasen. Deshalb solltet ihr zumindest diese Woche vor dem Benutzen abwarten.

13. Channeling

Channeling bedeutet eine Kanalbildung innerhalb des Kaffeekuchens. Durch diesen Kanal läuft das Wasser zu schnell und es kommt zu einer Unterextraktion. Euer Espresso ist sauer. Den fertig getampten Siebträger vorsichtig einspannen und nirgendwo gegen klopfen, damit keine Risse im Kaffeekuchen und somit Channeling entsteht. 

14. Hartes Wasser

Zu viele Mineralien machen das Wasser hart und das ist weder gut für eure Maschine, noch für den Kaffeegeschmack. Die Säure ist nicht mehr richtig in das Getränk eingebunden. Zu hartes Wasser kann massiven Einfluss auf die Lebenszeit eurer Siebträgermaschine haben. Falls euer Wasser zu hart ist, müsst ihr es filtern oder auf gekauftes Wasser zurückgreifen. Welchen Härtegrad euer Wasser aufweist erfahrt ihr von eurem Wasserversorger oder noch genauer wenn ihr es selber testet (zum Wassertestkit). 

15. Falscher Mahlgrad

Die Extraktion sollte zwischen 25-35 Sekunden dauern. Fließt der Kaffee zu schnell wird er sauer (Unterextraktion), fließt er zu langsam wird er bitter (Überextraktion). Die Durchlaufgeschwindigkeit reguliert ihr über den Mahlgrad des Pulvers. Zu schnell, dann müsst ihr den Mahlgrad feiner stellen. Zu langsam, dann muss es gröberes Pulver sein.

16. Brühverhältnis

Bei der Espressozubereitung gibt es sogenannte Brührezepte. Wie viel Gramm Kaffeepulver werden zu wie viel Gramm Kaffeegetränk. Wir empfehlen ein Brühverhältnis von 1 zu 2,5 oder sogar 1 zu 3 (10 Gramm Kaffee werden 25 bzw. 30 Gramm Espresso. Abgerundet wird das Brührezept von der Bezugsdauer, diese liegt im Bereich von 25-35 Sekunden. Je nach Kaffee variiert der "Sweetspot" und zudem schmeckt jeder Mensch individuell. Wir geben in unseren Kaffeebeschreibungen immer eine Brührezept an die Hand, wie wir diesen Kaffee am leckersten finden. Dies kann euch als Basis für "euer" Brühverhältnis dienen. Mehr zum diesem Thema findet ihr in unser Blogbeitrag Wieviel Kaffee pro Tasse.

17. Bitte umrühren

Bitte rührt den Espresso nach der Extraktion in der Tasse um. So verteilt ihr alle Extraktionsphasen miteinander und so schmeckt euer Espresso balancierter.

18. Falscher Kaffee

Nicht schlecht, sondern falsch. Espresso sollte aus Espressobohnen gebrüht werden. Filterkaffe zum Beispiel ist viel heller geröstet, das verträgt sich nicht mit der Art der Espressozubereitung.

19. Die Temperatur

Die Temperatur, mit der das Wasser auf den Kaffeepuck trifft sollte zwischen 92 und 93,5 Grad liegen. Die gleichbleibende Temperatur erreicht ihr meist mit dem Zwischenspülen. Zu hohe aber auch zu niedrige Temperaturen verändern das Ergebnis in der Tasse massiv.

20. Schlechter Kaffee

Auch wenn ihr die richtige Bohnenart kauft, so gibt es große Unterschiede in der Qualität des Kaffees. Bezieht euren Kaffee am besten von lokalen oder transparenten Kaffeeröstereien, die ihr Handwerk verstehen und euch auch beraten können. Wenn ein Kaffee zum Beispiel kein Röstdatum aufgedruckt hat, ist das Alter unbekannt und der Kaffee in der Regel nicht frisch, sondern alt. 

 

Nachdem 20 Fehler benannt sind, hilft euch bei weiteren Fragen unser Artikel Espresso zubereiten - Schritt für Schritt weiter.