Die Niche Zero tritt mit dem Anspruch an als kleine kompakte Maschine auf hohem Level mitzuspielen. Im März 2020 kauften wir die Maschine für 617 CHF/580 € via Crowdfunding und verglichen sie in unserem großen Test mit 24 Espressomühlen.
Die Technischen Daten der Niche Zero:
- Mahlscheiben: Konische Mahlscheiben, 63 mm Durchmesser aus gehärtetem Stahl
- Breite: 120 mm
- Höhe: 310 mm
- Tiefe: 210 mm
- Bohnenbehälter: 30 Gramm Fassungsvermögen, Kunststoff
Die Niche Zero ist dafür konzipiert Einzeldosen zu mahlen. Der Vorteil hierbei ist, dass man nur so viel Kaffee aus der Verpackung nimmt, wie man nutzt. Der Kaffee bleibt frisch und lagert nicht lange im Bohnenbehälter. Der Mahlvorgang beginnt, sobald der Deckel geschlossen wird. Das ist ein cleveres Sicherheitskonzept.
Das Mahlen erfolgt folgendermaßen: Abwiegen der Bohnen (zu unseren Waagen) im mitgelieferten Edelstahlbecher. Bohnen einfüllen. Deckel schließen und Edelstahlbecher unter den Auswurf halten. Der Becher passt auf einen 58mm Siebträger, sodass das gemahlene Mehl unkompliziert umgefüllt werden kann.
Die „Null“ der Niche Zero – Totraummessung
Unter dem Begriff „Totraum“ versteht man Bereiche der Mühle, in denen nach dem Mahlvorgang noch Kaffeepulver verbleibt. Dieses wird zwar beim nächsten Mahlvorgang mit ausgeworfen, wenn der nächste Kaffee jedoch erst Stunden oder sogar am nächsten Tag bezogen wird, liegt der gemahlene Kaffee lange an der „Luft“. Gemahlener Kaffee verliert innerhalb von Minuten an Aroma und Geschmack, er extrahiert anders, er schmeckt ranzig. Kurzum: Je kleiner der Totraum, desto frischer der Kaffee.
Und hier kommt der große Vorteil der Niche Zero: Der Totraum beträgt nach unserer aufwändigen Messung (kompletter Auseinanderbau der Mühle, jedes Kaffeekorn abwiegen etc.) nur 0,47 Gramm. Das ist extrem niedrig und wird dem Namen „Zero“ fast gerecht.
Handhabung der Niche Zero
Wie oben beschrieben erfolgt der Arbeitsablauf reibungslos und schnell. Der Mahlgrad lässt sich stufenlos verstellen. Es lassen sich sowohl sehr gute Espressoergebnisse als auch leckerere Filterkaffees erzielen. Auch das ist ein großer Vorteil der Niche Zero. Häufig benötigt man mehrere Mühlen für die Verschiedenen Kaffeegetränke. Während des Mahlvorgangs arbeitet sie angenehm leise, jedoch ein wenig langsam. Sie benötigt für 18 Gramm gut 16 Sekunden.
Konstanz und Präzision bei Vor- und Rückstellung der Niche Zero
Die Mühle arbeitet extrem konstant und wir konnten viele leckere Espressi genießen. Auf 10 Espressi gab es beim Kaffeemehl nur Schwankungen von etwa 0,2g beim Auswurf. Die Partikelverteilung der Mühle hat ihren Grobpeak zwischen den Mühlen mit flachen Mahlscheiben (M2D, Eureka Mignon) und den beiden Mühlen mit konischen Mahlscheiben (Graef, Sette). Die Kurve ähnelt der Partikelverteilung der Sage Smart Grinder Pro nur dass sie über die Bezüge regelmäßiger ist. Geschmacklich bedeutete dies ein ausbalanciertes und vor allem süßes Geschmackserlebnis.
Da es bei Singledose Maschinen besonders wichtig ist die letzte Einstellung seines Lieblingsgetränks wieder zu erreichen, haben wir auch die Genauigkeit des Vor- und Rückstellens gemessen. In unserem Test klappt dies sehr gut und verlässlich, auch im Vergleich zu den ähnlich teuren Maschinen.
Wir konnten einen perfekten Espresso trinken, danach auf einen Ristretto den Mahlgrad verstellen, zurückstellen und wieder einen perfekten Espresso genießen. Klasse.
Entfernen der Mahlscheiben und Reinigung
Auch eine Kaffeemühle muss regelmäßig gereinigt werden, um Geschmack und Lebensdauer zu erhalten. Bei der Niche Zero lassen sich die äußeren Mahlscheiben ohne Werkzeug entfernen. So können mit einem feinen Pinsel Kaffeereste ohne weiteres entfernt werden. Für die innere Mahlscheibe wird zwar ein Schraubenschlüssel benötigt, die Reinigung ist insgesamt jedoch unkompliziert. Wir nutzen Clean Grind für die regelmäßige Reinigung unsere Niche Mühlen und aller anderen Mühlen in unseren Akademien.
Fazit zur Niche Zero
Die Niche Zero hat das Potenzial unser absoluter Liebling zu werden. Sie mahlt konstant, lässt sich super einstellen und man kann zwischen Bohnen und Getränken wechseln wie man will und erreicht immer ein super Ergebnis. Wer also morgens einen Espresso, nachmittags einen Filterkaffee und abends ein entkoffeiniertes Getränk in perfekter Qualität genießen möchte, der liegt hier richtig. Einzig das Design der Mühle könnte für den ein oder anderen gewöhnungsbedürftig sein. Zudem ist die Mühle nicht die Schnellste.
Übrigens verkaufen wir die Niche Zero nicht selber. Wir haben deshalb keine wirtschaftliche Verflechtung mit dieser Mühle. Unser Fazit ist so gut, weil wir die Mühle einfach sehr gut finden!
Weitere Hintergrundinformationen findet ihr in einem ausführlichen Blogartikel gelangt ihr hier auf unserer Schweizer Seite.
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