Lesedauer 5 Minuten: Die ist ein Kurzblog, die ausführlichere Variante findet ihr hier auf unserer Schweizer Webseite.
Eine gute Mühle für den Einstieg in die Espressowelt. Vieles spricht dafür, dass wir sie mit der Sage Smart Grinder Pro gefunden haben. Wir antworten mit diesem Test auf viele Anfragen, die uns per Mail erreicht haben. Unsere Community ist auf der Suche nach einer günstigen Mühle für den Einstieg, die sich leicht bedienen lässt und die Freude eines frisch und richtig gemahlenen Espresso beschert. Im April 2020 haben wir die Sage Smart Grinder Pro bereits getestet und sie 2022 in unseren großen Espressomühlenvergleich mit aufgenommen.
Und in beiden Tests konnte die Smart Grinder Pro überzeugen. Für uns ist und bleibt sie eine der interessantesten Mühlen für den Einstieg.
Welche Kriterien sind wichtig, um eine Espressomühle qualitativ einzuschätzen?
- Mahlt die Mühle espressofein? Dies ist wichtig, damit genügend Widerstand für das Wasser aufgebaut werden kann und die gewünschte Durchlaufzeit von ca. 25 Sekunden erreicht wird.
- Ist das Mahlgut homogen? Im Idealfall ist der Großteil des Mahlgutes im eingestellten Bereich mit wenigen Ausreißern nach oben oder nach unten. Zu viele Ausreißer machen den Espresso zu bitter oder zu sauer.
- Einfache Bedienbarkeit: Lässt sich der Mahlgrad einfach und möglichst stufenlos einstellen?
- Konstanz: Gibt die Maschine konstante Mahlergebnisse oder ist jeder Mahlvorgang ein Glücksspiel?
- Totraum: Wie viel Kaffeemehl bleibt nach der Mahlung in der Maschine? Zu viel, dann schmeckt der nächste Espresso auch nach wenigen Minuten schon abgestanden.
- Erwärmung bei regelmäßiger Nutzung? Erwärmen sich die Mahlscheiben, dann kann dies zur Beeinträchtigung des Geschmackes führen.
- Mahlt die Mühle espressofein? Dies ist wichtig, damit genügend Widerstand für das Wasser aufgebaut werden kann und die gewünschte Durchlaufzeit von ca. 25 Sekunden erreicht wird.
Espresso-fein!
Das schafft die Maschine ohne Probleme. Innerhalb von 25 oder 30 Sekunden lässt sich ein Espresso brühen. Die Einstellung des Mahlgrades erfolgt über ein Rädchen, das an der Mühle vorderseitig angebracht ist. Die digitale Anzeige zeigt den Mahlgrad an und wofür er sich eignet (Filter, Espresso etc.). Das ist sehr übersichtlich und gut gelöst.
Etwas irritierend ist hingegen, dass die gefühlten Klicks des Rädchens nicht direkt mit dem Display zusammenspielen. So kommt es vor, dass wir drei Stufen auf dem Rädchen verstellen, jedoch nur zwei Stufen im Display weiter kommen. Zu sehr sollte man sich also nicht auf das große Display verlassen. Da der Kaffee jedoch als Naturprodukt niemals genau gleich ist, ist es normal, dass auch die Mühle immer mal wieder nachjustiert werden muss.
Die Sache mit der Konstanz der Espressomühle
Wir haben 40 Espresso-Bezüge hintereinander gemacht. Ja, 40 Stück. Und die Konstanz der Maschine war beeindruckend. Wir haben die Zielmenge auf 18 Gramm eingestellt, was bei der Sage Smart Grinder Pro über die Mahlzeit erreicht wird. Bei uns waren es 16 Sekunden. In diesen 40 Bezügen wich die Kaffeemenge um maximal 0,4 Gramm vom Zielwert ab. Das ist wirklich gut!
Wie schmeckt der Espresso und wie konstant lief er?
Durch den gut einzustellenden Mahlgrad, konnten wir schnell und zuverlässig eine gute Durchlaufzeit für unseren Espresso einstellen. Die Espressi schmeckten balanciert und lecker. Komischerweise veränderte sich die Durchlaufzeit von Bezug zu Bezug. Starteten wir mit 29 Sekunden, so lief der zehnte Bezug nur noch mit 22 Sekunden wesentlich schneller. Auch das Mahlgut erwärmte sich merklich über die schnellen Bezüge hinweg. Zur Verteidigung der Mühle: Sie ist eine Heimbarista-Maschine und keine Gastromaschine. Es kommt selten vor, dass man in der heimischen Wohnung 30 oder mehr Espressi nacheinander bezieht. Falls es zu einer zu kurzen Durchlaufzeit kommt, solltet ihr die Mühle einfach kurz nachjustieren.
Der Blick auf die Partikelverteilung der Sage Smart Grinder Pro erfreut uns. Der Hauptpeak des Mahlgutes ist in unserem Diagramm hoch und schmal. Das bedeutet der allergrößte Teil des ausgeworfenen Mahlgutes gleichgroß ist, nämlich so groß wie ihr es eingestellt habt. Nur ein geringer Anteil ist größer oder kleiner. So könnt ihr sicher sein, dass der Großteil eures Kaffeepucks im Siebträger mit dem richtigen Maß extrahiert wird und nicht zu sauer (zu wenig extrahiert) oder bitter (zu viel extrahiert) wird. Das schmeckt man dann auch in der Tasse!
Bedienung der Sage Smart Espressomühle Pro
Wie oben schon beschrieben, lässt sich die Maschine leicht und gut einstellen. Das seitliche Rädchen und die Rückmeldung auf dem Display geben einem das Gefühl genau zu wissen, was die Mühle macht. Im Vergleich zu der kleineren Schwester, der Sage Dose Control, zeigt sich, dass das Display gerade für Einsteiger ein sehr hilfreiches Tool ist, auf das man sich beim Herantasten an den richtigen Mahlgrad verlassen kann.
Die Grundeinstellung im Auslieferungszustand der Sage ist gut. Die allermeisten Espressobohnen lassen sich gut damit mahlen. Es kann jedoch vorkommen, dass besonders helle Röstungen aus der einstellbaren Range der Mühle herausfallen. Dann ist es notwendig, den Mahlgrad grob voreinzustellen. Hierfür müsst ihr die Mahlscheiben von oben voreinstellen. Das zeigen wir dir in einem eigenen Video.
Totraum ist der Mahlkaffee-Rückstand in der Mühle
Nach jeder Mahlung verbleibt ein wenig Kaffeemehl in eurer Mühle. Es sitzt im Schacht, in kleinen Schrauböffnungen oder Ritzen. Da vermahlener Kaffee sehr schnell an Aroma verliert, beeinflusst dieser so genannte Totraum euren Espresso negativ. Je kleiner dieser Totraum ist, desto besser ist es also. Zu unserem Test gehört es auch, diesen Totraum so genau wie möglich zu ermitteln, indem wir die Maschine auseinanderbauen und jedes kleine Körnchen abwiegen.
Die Sage Smart Grinder Pro hat nach unserer Messung einen Totraum von 2,7 Gramm Kaffee. Eine Mühle wie die Niche Zero kommt zwar auf fast null Gramm, eine Graef CM800 jedoch auf bis zu 8 Gramm Kaffeepulver im Totraum. Da die Smart Grinder Pro preislich eher in der Graef Liga spielt, seht ihr, dass die Größe des Totraumes akzeptabel ist. Trotzdem empfehlen wir, wenn die Mühle länger als 15 Minuten ohne Mahlvorgang stand, einige Gramm Kaffee zu mahlen und nicht zu verwenden, bevor ihr einen neuen Bezug startet.
Beschaffenheit und Fazit zur Sage Smart Grinder Pro
Die Mühle passt mit ihren 22 cm Breite, 38 cm Höhe und 15 cm Tiefe eigentlich überall hin. Das Gehäuse ist aus einer Kombination zwischen Edelstahl und Plastik gefertigt und hochwertig verarbeitet. Alles fasst sich angenehm an und wirkt solide. In dem Preissegment, in der die Sage Smart Grinder Pro angesiedelt ist, haben wir bisher noch keine bessere Mühle getestet. Wir können sie also für Einsteiger empfehlen.
Zum Schluss sei noch gesagt, dass wir in unserem Shop keine Sage Produkte verkaufen und auch nicht von Sage für unsere Testberichte bezahlt werden. Wir geben unsere ehrliche und möglichst unvoreingenommene Meinung wieder. Wenn wir sagen, dass die Mühle gut ist, dann, weil wir es so getestet haben.
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