Zweikreiser-Espressomaschinen im Vergleich – der große Espressomaschinen-Test

Zweikreiser-Espressomaschinen im Vergleich – der große Espressomaschinen-Test

12 Zweikreiser-Espressomaschinen haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten nebeneinander getestet. Diese Testserie war die umfangreichste die wir bisher gemacht haben. Jede Maschine wurde in einem eigenen Video besprochen. Wir sind auf die wichtigsten Eigenheiten eingegangen, haben Unterschiede, Stärken und Schwächen herausgearbeitet.

Der vorliegende Text ist eine Gegenüberstellung aller Maschine. Er ist parallel zu unserem ausführlichen Test- und Vergleichsvideo aller Zweikreiser-Espressomaschinen erschienen.

Folgende Maschinen haben wir getestet: Rocket Appartamento*, Lelit Mara X, ECM Manufacture Mechanika V Slim, Profitec Pro 500, Bezzera BZ10, Rocket Mozzafiato Cronometro R*, Quick Mill Rubino*, ACM Homey, Quick Mill Andreja Premium PID*, Elba 1 969.coffee*, Bezzera Magica, Xenia Espresso

Nicht Teil des Testen waren folgende Zweikreiser, die wir zwischenzeitlich getestet haben: Rocket Appartamento TCA, Sanremo CUBE

Das verlinkte Video ist als Ergänzung zum Artikel gedacht. Es liefert insbesondere auch Anschauungsmaterial zu einzelnen Themen. Wir haben Kapitelmarken gesetzt, um das Auffinden bestimmter Informationen zu erleichtern.

Disclaimer: In der Schweiz kann man die mit *Sternchen markierten Maschinen derzeit bei uns kaufen. Wir würden sie euch aber nur eingeschränkt empfehlen. Den Test haben wir nach bestem Wissen und Gewissen objektiv über alle Maschinen hinweg erstellt. Wir sprechen ohne Hand vor dem Mund darüber, was wir – Michel und ich – an den Maschinen gut finden und arbeiten die Stärken und Schwächen heraus.

Wir haben die Testreihe auch durchgeführt, um heraus zu finden, welche Maschinen unser Sortiment erweitern können und welche es verlassen sollen. Diese Gegenüberstellung war auch für uns sehr spannend und lehrreich. Wir haben in der direkten Gegenüberstellung auch noch einmal klarere Leistungssteigerungen und -abfälle gegenüber den Einzeltests festgestellt.

Als Kaffeemacher verstehen wir uns als Kaffeeschule die Wissenstransfer und Austausch auf dem Kaffeemarkt unterstützt. Wir führen eine Kaffeefarm in Nicaragua, eine Rösterei in Basel und zwei Cafés und teilen das angewendete Wissen in unseren Kursen, in Artikel und Videos.

13 maschinen espressomaschinen13 Maschinen: Michel Aeschbacher mit Rocket Appartamento, Lelit Mara X, ECM Manufacture Mechanika V Slim, Profitec Pro 500, Bezzera BZ10, Rocket Mozzafiato Cronometro R, Quick Mill Rubino, ACM Homey, Quick Mill Andreja Premium PID, Elba 1 969.coffee, Bezzera Magica, Xenia Espresso

Was haben wir bei den Espressomaschinen getestet?

Wir gehen mit diesem Testbericht noch einmal weiter. Neben der äußeren Verarbeitung und Beschaffenheit, haben wir die Milchschäumfähigkeit jeder Maschine getestet. Der Espressomaschinen-Test gibt Auskunft über den Stromverbrauch der Zweikreiser und zeigt die Temperatur-Konstanz beim Espresso-Bezug. Wir zeigen bei jeder Maschine die Temperatur vom Starten des Espresso-Bezugs bis zum Endpunkt. Die Temperatur und Konstanz während der Brühung ist entscheidend für die Qualität des Kaffees. Je nach Einsatzzweck soll eine Espressomaschine über mehrere Bezüge hinweg konstant sein, also beim ersten, zweiten und dritten Espresso. Wichtig ist das vor allem, wenn die Maschine in einem größeren Haushalt, einer WG oder bei einem Fest eingesetzt werden soll. Wir nennen dieses Attribut „Catering“- oder „WG“-Fähigkeit.

Nicht nur für Frühaufsteher spielt die Aufheizzeit der Zweikreiser eine wichtige Rolle. Hier haben wir eine schlechte Nachricht vorneweg. Die Aufheizzeit aller Maschinen unterscheidet sich nicht so wesentlich, dass wir einen klaren Testsieger haben. Wir empfehlen bei allem 12 Espressomaschinen 25 Minuten vor dem ersten Bezug das Gerät zu starten. Nur dann sind die Maschinen wirklich gut durchgeheizt und einige Maschinen brauchen sogar noch etwas länger.

temperaturfuehlerMit diesem Temperaturfühle haben wir die Brühtemperatur im Siebträger gemessen. Über ein kleines Ventil wird an der Unterseite Wasser ausgelassen, so dass der Widerstand dem Bezug eines Espresso entspricht.

Wieso gibt es keinen eindeutigen Zweikreiser-Testsieger?

Beim Testen, Experimentieren und vertiefenden Kennenlernen der zwölf Espressomaschinen ist uns klar geworden, dass es nicht richtig wäre, ein Ranking bzw. einen Testsieger auszurufen. Die Qualitäten der Maschinen sind zu unterschiedlich, die Stärken zu verschieden und die möglichen Einsatzzwecke unterscheiden sich ebenfalls. Die Tests wurden hauptsächlich von Michel Aeschbacher und mir, Benjamin Hohlmann, durchgeführt. Und schon wir konnten uns nicht final einigen, welche Maschine für uns der jeweilige Testsieger ist.

Michel ist viel Kraft beim Milch Schäumen wichtig und die äußere Beschaffenheit der Maschine sowie hochwertige Materialien spielen eine große Rolle. Für Benjamin ist die Temperaturkonstanz über 5 Bezüge zentral, damit die Espressomaschine auch bei Meetings gut eingesetzt werden kann. Und bis hierhin haben wir noch nicht über Preis-Leistung gesprochen.

Kurzum, wir haben uns gegen ein absolutes Ranking sowie ein Addieren eine Benotung oder Punktzahl pro Kategorie entschlossen. Stattdessen arbeiten wir heraus, welche Espressomaschinen in welcher Kategorie am besten performen. Aufgrund eurer eigenen Bedürfnisse könnt ihr dann entscheiden, welche Maschine am besten zu euch passt. Sorry, dass wir euch die Entscheidung nicht abnehmen können.

Wenn es eine Espressomaschine gäbe, die wirklich in allen Kategorien rockt, dann würden wir uns auch nicht scheuen, diese auszurufen. Leider gibt es diese aber nicht. Stattdessen gibt es nur Teilbereichs-Testsieger (und Verlierer), Michels Favoriten, Benjamins Favoriten und den Preis-Leistungssieger. Viel Spaß bei der Lektüre.

Verarbeitung und äußere Beschaffenheit

Über Ästhetik und äußere Beschaffenheit lässt sich streiten. Vier Maschinen stechen hier jedoch in unserem Test heraus. Ein Lichtblick – auch aufgrund des schönen Ausbaus mit Holzgriffen und in Schwarz, ist die Xenia. Die Xenia Espressomaschine kann modular zusammengestellt werden und nimmt dadurch nicht nur die gewünschte Optik ein, sondern auch die Ausbaufassung. Nach Wahl kommt die Xenia mit einem oder zwei Siebträgern, in holz oder klassisch oder gar bodenlos. Jede Modularität kostet separat – gleichzeitig wird man aber auch nicht mit unnützen Tools und Gadgets überfrachtet. Wer bei der Xenia scharfe Kanten sucht, sucht vergebens.

xenia seitenansichtXenia Espresso in der Seitenansicht

Die Rocket Mozzafiato Cronometro R sprengt in Sachen Kostenstruktur mit +2000 Euro/2400 CHF unser Ranking. Entsprechend protzt sie mit Material. Die Seitenpanele aus massivem Aluminium sind 8 mm dick und tragen zum wertigen Äußeren der Mozzafiato bei. Die Verarbeitung ist insgesamt gut und es sind nur wenige scharfe Kanten vorhanden. Die stabilen Füße sorgen für halt und die Cold Touch Milchlanze rundet die Maschine ab. Eine eingebaute Uhr ist eine nette zusätzliche Ergänzung. Die Quick Mill Andreja Premium PID gehört ebenfalls zu den Maschinen, die besser verarbeitete sind. Man merkt bei ihr, wie bei den vorher genannten, dass ein Teil des höheren Kaufpreises in saubere Kanten und durchdachtes Finish fließen.

Die Lelit Mara X gehört zu den günstigsten Maschinen im gesamten Test. Umso erfreulicher, dass sie bei der äußeren Beschaffenheit nicht spart. Die Maschine ist gerade einmal 22 cm breit, bei einer Tiefe von 41 cm. Wer eine kraftvoll wirkende Espressomaschine sucht, wird z.B. die Bezzere Magica oder Rocket Mozzafiato favorisieren. Die Lelit Mara X ist anders. Sie hat runde Ecken, wo andere Maschinen kantig sind. Sie ist leise wie ein schnurrendes Kätzchen, während die Rocket Appartamento daneben wir ein Traktor beim Starten anmutet. Aber in Sachen äußerer Verarbeitung spielt die Mara ganz vorne mit. Die Seitenwände der Mara sind deutlich dünner als z.B. die Wände einer Quickmill Rubino – sie fühlen sich beim klopfen etwas blechig an. Das tut dem positiven äußeren Erscheinungsbild aber keinen Abbruch.

Empfohlene Händler für die Lelit Mara X*.

lelit mara xDie Lelit Mara X in der Seitenansicht.

Solides Äußeres erhalten wir von der Profitec Pro 500, der Quick Mill Rubino, Bezzera Magica, Rocket Appartamento (peinliche Plastikreling – das ist eine Frechheit!), Elba sowie ECM Mechanika Slim.

Den beiden günstigeren Maschinen, der ACM Homey und BZ10, sieht und fühlt man das Preisgefüge an. Hier wurde bei vielen Kanten einfach gespart und nicht jedes Metall sauber gebrochen. Kann man sich drüber ärgern, oder man kann es lassen. Denn festzuhalten bleibt: zwar gibt es scharfe stellen, dafür eignen sich beide Maschinen aber, um guten Espresso zu brühen. Wir finden: lieber so, als andersrum.

Wassertank – einsamer Spitzenreiter

Vermutlich hätten wir uns dieses Kapitel gespart, wenn es nicht einen so klaren Spitzenreiter geben würde. Die Xenia Espressomaschine lässt in Sachen Wassertank-Flexibilität alle anderen Zweikreiser weit zurück. Man könnte auch sagen, dass hier die Entwickler der Maschine, Holger Dreißig, der Einzige ist, der den Wassertank ernst genommen und smarte Lösungen gesucht hat.

Freistehende Espressomaschinen haben kein Problem mit der Befüllbarkeit. Aber es gibt Settings, dass kann ein Wassertank nicht nach oben entnommen und auch nur schwer mit einer Kanne befüllt werden. Und eine Kannenbefüllung ist ohnehin eher problematisch, weil sie immer die Gefahr mitbringt, dass die Espressomaschine unter Wasser gesetzt wird.

xenia wassertankDer Wassertank lässt sich bei der Xenia seitlich entnehmen. Sehr praktisch.

Die Xenia bietet – als optionale Ausbauvariante – einen seitlichen Einschub. Der Wassertank kann nach links oder rechts aus der Maschine genommen und so befüllt werden. Das ist sehr praktisch in einer engen Küche oder einer schmalen Nutzungssituation wie einem Wohnwagen.

Übrigens ist die Einschub-Variante auch praktisch, weil so die auf der Maschinen stehenden Tassen nicht behindern. Gute Lösungen um eine Befüllung oder Entnahmen von oben zu ermöglichen, liefern die Bezzera Magica, Profitec Pro 500 sowie die ECM Mechanika Slim. An der Reling lässt sich der Deckel mit Tassen abnehmen. Viele andere Maschinen bieten verringerten Abstellplatz für Tassen und haben einen Deckel angebracht.

Die unangenehmste Wassertank-Entnahme bietet die ACM Homey (Video 11:25). Da kein Griff angebracht ist und der Schlitz neben dem Wassertank zu klein zum eingreifen ist, ist die Entnahme des Tanks ein Krampf. Auch die Wassertankentnahme der Elba 969 gehört zu den wenig durchdachten Varienten. Erst müssen alle Tassen abgedeckt, dann ein Plastik-Gitter und schlussendlich ein Deckel abgenommen werden. Die Griffe des Wassertanks sind dürftig und so folgt auch hier der Finger-Wasserkanister-Krampf.

tamper

Mitgelieferte Tamper

Ein Siebträger ist gut, wenn er mit dem Rand des Siebes bündig abschließt und die Metallbase so tief einsinkt, dass mit den Fingern der Rand des Siebes mit der bündigen Base erfühlt werden kann. Am besten leistet dass der Tamper der Lelit Mara X. Der Tamper ähnelt einigen Profi-Tampern und ist mit einem Umfang von 58,5 mm in der idealen Größe. Clever dabei ist, dass nur der unterste Ring genau diesen Durchmesser hat. Dadurch schließt der Tamper an der Druckfläche sauber mit der Wand des Siebes. Gleichzeitig sitzt der Tamper aber nicht so eng an, dass ein Vakuum beim heraus ziehen entsteht. Viele bündige Tamper saugen dabei das perfekt getampte Mahlgut wieder nach oben und schaffen so potenzielle Channeling-Stellen.

Auch bei den beiden Quick Mill Modellen ist ein Holztamper dabei. Die Standartgröße 58mm lässt hier jedoch zu viel Platz zum Rand. Schade, die Base selbst hat eine gute Stärke und hilft beim ebenen Tampen.

Der Tamper der ECM Mechanika Slim sowie Profitec Pro 500 gefälltvon der Verarbeitung und sitzt auch nahezu perfekt im Siebträger. Er passt bündiger als die Rocket- und Quick Mill Tamper. Die Stärke der Base des Tampers ist dagegen etwas geringer, weshalb der Tamper beim Tampen im Siebträger versinkt. Dadurch ist es schwieriger den Tamper gerade zu führen.

Die beiden Modelle von Rocket kommen jeweils mit einem Aluminium-Tamper im Gepäck. Der Abstand zum Siebrand ist zu groß. Handling und Ästhetik sind sicher Geschmackssache. Für größere Hände ist der Tamper zu klein. Der obere Druckpunkt hat eine gerade Kante im Gegensatz zu den anderen Tampern. Weniger angenehm – aber sicher kein Beinbruch. Gefühlt ist der Tamper neben der Rocket Appartamento passend. Bei der Rocket Mozzafiato im obersten Preissegment der Siebträger hätte ein hochwertigerer Tamper eine gute Figur gemacht.

Die anderen Espressomaschinen werden ohne Tamper geliefert oder ohne etwas, was einen solchen Namen verdient. Viele Maschinen haben einen Plastik-Alibi-Tamper im Lieferumfang. Das ist allerdings neben einer hochwertigen Zweikreisermaschine ein schlechter Witz. Bei der Xenia ist der Zukauf eines Tampers optional möglich. Aus unserer Sicht sinnvoll.

Ein Siebträgerhersteller muss kein Tamper-Hersteller sein. Wenn er aber einen Tamper mitliefert, dann bitte einen vernünftigen. Tamper sind oft Liebhaberstücke und werden ohnehin separat gekauft. Es gibt viele tolle Tamper von kleinen Manufakturen, z.B. von Tidaka, Hauck, Prorista.

Siebträger der Espressomaschinen

Siebträger und Siebe sind für den Brühprozess wichtige Werkzeuge. Sie unterscheiden sich im Handling, der Tampfähigkeit und auch in der Qualität der Siebe. In vielen Videos haben wir besprochen, dass ein guter Siebträger die Ausläufe von der Espressomaschine wegpositioniert. Der Hauptgrund ist, dass nur so an der Tischkante getampt werden kann, was im Alltag die beste Variante ist. Geht schnell, ist sauber und der Siebträger muss nicht umständlich in eine Tamperstation eingefädelt werden und lockert dabei womöglich wieder das Mahlgut.

Siebtraeger tampenBei der Variante links rutscht man beim Tampen schnell ab und zerstört sich den Kuchen.

Unser Blick ist dabei „Gastronomie“-geprägt. Wir haben schon Tamperstationen in Kaffeebars eingebaut, aber schlussendlich hat der Barista doch immer an der Kante der Bar auf einer Tampingmatte getampt. Das ist mit Gastronomiemaschinen immer möglich, da die Ausläufe entsprechend positioniert sind.

Die Ausläufe der Siebtäger folgender Maschinen erleichtern das Tampen.

  • ECM Mechanika Slim. Etas unschön ist allerdings, dass der Auslauf sehr breit ist und dadurch der Espresso beim auslaufen flackert und von links nach rechts fließt. Das hat geschmacklich keine Auswirkung, sieht aber manchmal nach Channeling aus und liefert nicht so schöne Fotos. 😊
  • Der Xenia Espresso Tamper ist schick – da haben wir einen großartigen Ausbau in Holz erwischt. Dafür zahlt man extra, macht aber einiges her. Die Ausläufe sind in unserer Wunschrichtung positioniert, leider aber ebenso breit wie bei der ECM Mechanika Slim, was zu beschriebenen Flackereffekt führen kann.
  • Einer der schönsten Tamper im Feld kommt mit der Profitec Pro 500. „Richtig rum verbaut“, spitze Ausläufe und er liegt gut in der Hand.
  • Ähnlich gefällt der Siebträger der Elba.969 sowie der ACM Homey. Beide haben matte Siebträger, die gut in der Hand liegen.

siebtraeger lelit mara„Zu futuristisch“ sagt Michel. „Clever“ sagt Benjamin. Der Siebträger der Lelit Mara X

Der Siebträger der Lelit Mara X bricht aus dem Gefüge der klassischen Siebträger aus. Der Espresso wird nachen hinten ausgelassen und läuft dann nach vorne und ist dabei sichtbar. Michels und meine Meinungen gehen dabei auseinander. Michel ist der Siebträger „zu futuristisch“. Mir gefällt, dass Lelit einmal mehr kreativ war und neue Lösungen bietet. Es sieht gut aus, wie der Espresso nach vorne fließt und sichtbar wird. Zwar kann man auch den Lelit Siebträger nicht an der Tischkante tampen. Da die Ausläufe aber nicht auf dem Boden lasten, werden diese auch nicht dreckig und tragen Kaffeepartikel mit, die später im Espresso sind. Das ist eines der Hauptargumente von uns, gegen das Tampen mit stehenden Tamper. Hinzu kommt, dass klassische Siebträger dabei schräg stehen und es so schwierig ist, gerade zu tampen. Der Lelit Siebträger steht jedoch gerade – dieses Problem besteht also nicht.

Die Siebtägerausläufe der anderen Maschinen sind verdreht und machen das Tampen schwieriger. Sie sind ansonsten „klassisch“, wobei der Siebträger der Bezzera Magica mit seiner Form noch abweicht.

rocket Appartamento

Die verdrehten Siebträger hängen unmittelbar mit der Größe der Tropfschalen zusammen. Je weiter eine Tropfschale von der Espressomaschine wegreicht, bzw. je näher die Brühgruppe am Körper der Maschine sitzt, desto weniger besteht die Gefahr, dass beim Spülen und beim Bezug Wasser vor die Maschine tropft. Neben der BZ10 tropfen die Rocket Appartamento und die Bezzera Magica beim Spülen auf die Tischfläche.

Lautstärke der Espressomaschinen

Spielt die Lautstärke einer Espressomaschine eine große Rolle? Nicht für die Qualität des Espressos. Wer aber morgens schon auf den Espresso verzichtet hat, weil der Rest des Hauses noch schläft, weiß wie interessant eine leise Espressomaschine sein kann. Einschränkend dazu ist aber zu sagen: fast jede Espressomühle ist lauter. Deshalb ist die Lautstärke der Espressomaschine vielleicht weniger relevant. Für manche mag die Rocket Appartamento, welche das Lautstärkenfeld mit 83 Dezibel anführt, vielleicht sogar gut klingen. Frei nach dem Motto: auch wenn ich mit dem Motorrad los düse, will ich das der Rest des Dorfes Bescheid weiß.

Die weiteren Werte:

  • Quick Mill Andreja: 75 – 78
  • Quick Mill Rubino: 79 – 80
  • ECM Manufacture Mechanika V Slim: 79 – 81
  • Rocket Mozzafiatto Cronometro R: 68 – 70
  • Profitec Pro 500: 78 – 80
  • Xenia Espresso: 75 – 77
  • Bezzera Magica: 78 – 80
  • Elba 1, 969.coffee: 78
  • Bezzera BZ 10: 75 – 77
  • ACM Homey: 79 – 80
  • Lelit Mara X: 71

Für das Protokoll: wir haben die Lautstärke ziemlich amateurhaft mit dem Handy gemessen, dabei den gleichen Abstand eingehalten. Nagelt uns nicht auf das Dezibel fest. Die Werte geben euch dennoch eine Orientierung. Für alle Soundsensiblen: hier gibt’s das File dazu zum selber reinhören.

Stromverbrauch und Energieeffizienz

Wie bei allen elektrischen Gerätschaften, ist auch bei Espressomaschinen der tatsächliche Stromverbrauch aus der Angabe der Leistungsaufnahme kaum ablesbar. Bei der Lelit Mara X sind es beispielsweite 1400 W und bei der Rocket Appartamento 1200 W. Diese Werte geben jedoch den Verbauch bei voller Leistung an. Uns hat interessiert, wie sich das über einige Betriebsstunden darstellt und welche Ausschläge es bei welcher Maschine gibt.

Für die Messung haben wir Stromzähler von mystrom eingesetzt. Mit der passenden App sind wir auf folgende Werte gekommen.

Modell 25 Min + 5 Espressi Espresso nach 2 h Espresso + Reinigung nach 4 h
Lelit Mara X 0,310 0,500 0,68
Bezzera BZ10 0,250 0,480 0,72
Xenia 0,240 0,470 0,72
Quickmill Rubino 0,300 0,570 0,83
ACM Homey 0,260 0,570 0,83
Profitec Pro500 0,300 0,580 0,86
Quickmill Andreja 0,320 0,600 0,88
Elba 1 696 Coffee 0,260 0,580 0,90
ECM Mechanika V Slim 0,340 0,640 0,92
Rocket Mozzafiato 0,320 0,640 0,97
Rocket Appartamento 0,330 0,660 1,00
Bezzera Magica S 0,360 0,720 1,06

Wie ist die Tabelle des Stromverbrauchs von Espressomaschinen zu lesen? Die Maschine wird 25 Minuten aufgeheizt. Anschließend wird, gemäß der Testanleitung zur Temperaturmessung (siehe unten), der Bezug von 5 doppelten Espressi im Abstand von ca. 1 Minute simuliert. Nach Abschluss dieser Simulation wird der Stromverbrauch festgehalten. Anschließend wird 2 Stunden später ein doppelter Espresso simuliert ( 5 s spülen / 30 Sekunden Wasser entnehmen) und der Stromverbrauch festgehalten. Nach weiteren 2 Stunden wird ebenfalls ein doppelter Espresso simuliert und die Maschine gereinigt. Dafür wird 5 mal 4 Sekunden lang rückgespült. Danach wird die Maschine ausgeschaltet und der Stromverbrauch festgehalten.

Die Lelit Mara X ist die einzige Maschine im Test mit ECO-Modus. Immer mehr Maschinen werden mit Eco-Modus gebaut. Der ECO Modus der Lelit Mara X springt nach 30 Minuten an und beendet die aktive Beheizung des Boilers. Das ist im Alltag übrigens zum Teil nervig, wenn man das 30-Minuten-Fenster gerade einmal wieder kurz verpasst. Ein Grund, warum wir uns die Lelit Mara X als Schulungsmaschine in unseren Home Barista Kursen nicht vorstellen können.

Interessant ist, dass die Maschine trotz des mehrfachen Hochheizens nicht mehr Strom verbraucht als andere Maschinen. Der isolierte Boiler trägt stark dazu bei, dass es zu keinem großen Temperaturabfall kommt und so nach zwei Stunden immer noch reichlich Tempertatur im Kessel ist. Tatsächlich war die Maschine auch bereits nach 5 Minuten wieder einsetzbar (normalerweise heizt sie 25 Minuten auf). Über die Länge des Testes wird die Stromeffizien der Lelit Mara X immer besser.

Außerdem schneiden mit der der Xenia Espresso und der BZ10 die beiden Maschinen gut ab, die KEINE klassische Faema E61 Brührgruppe mit zirkulierendem Thermosiphon-Prinzip haben. Bei beiden Maschinen wird der Brühkopf elektrisch beheizt. Aus energietechnischer Sicht zeigt sich hier das Potenzial dieses Prinzips. Die Xenia Espresso macht außerdem vor, dass ein entsprechender Brühkopf der Temperaturkonstanz keinesfalls schadet. Besonders schlecht performen Maschinen mit großem Boiler und solche, die keine Isolierung haben.

milch schaeumen zweikreiser

Milchschaum und Schäumfähigkeit und Cappuccino-Power

Zweikreiser-Espressomaschinen zeichnen sich gegenüber Einkreisern dadurch aus, dass parallel Espresso bezogen und Milchschaum geschäumt werden kann. Wie schnell die Milch dabei heiß wird, wieviel Kraft die jeweilige Maschine beim Schäumen in die 0,6er Kanne bringt und wie sich das Schäumen insgesamt anfühlt, haben wir verglichen.

Michel Aeschbacher hat jeweils den Espresso eingespannt und den Bezug gestartet. Nach 10 Sekunden Laufzeit hat er kurz das Kondenswasser aus der Milchlanze ausgelasen. Nach rund 17 Sekunden haben wir das Schäumen gestartet.

In dem direkten Vergleich der Maschinen haben wir auch für uns neue Erkenntnise gesammelt. Der angezeigte Boilerdruck ist nicht 1:1 als Kraft auf die Milchlanze zu verstehen. Einige Maschinen haben trotz einer Anzeige von +1 Bar eher kraftlos beim Schäumen gewirkt, andere Espressoamschinen haben mit 0,8 Bar immer noch ordentlich Druck geliefert.

Unabhängig vom Druck haben einige Maschinen die Milch schneller erwärmt als andere. Grundsätzlich ermöglich das längeres Schäumen, bevor die Milch zu heiß ist. Dadurch kann die Zieh- und Rollphase verlängert werden und das führt tendenziell – vor allem für Latte Art Anfänger – zu einem Vorteil, nämlich mehr Zeit. Die ideal Perfomance ist: kraftvoller Druck bei gleichzeitiger langsamer Erhitzung.

Die Schäumfähigkeit im direkten Vergleich

Die Rocket Appartamento schäumt mit viel Kraft. Sie macht Freude beim Schäumen, bringt ohne weiteres Drall in die ganze Kanne und dennoch erhitzt die Milch nicht zu schnell. Gut für Anfänger:innen und Profis.

Die Lelit Mara X hat weniger Kraft als die Appartamento. Der aufgebaute Druck ist aber absolut zum Schäumen geeignet. Gleichzeitig erhitzt die Milch relativ langsam. Ziemlich gut für Anfänger:innen.

Bei der ACM Homey geht so richtig Kraft von der Milchlanze aus. Sie schäumt schnell heiß. Braucht etwas Übung.

Auch die Bezzera BZ10 hat richtig viel Kraft und bringt ohne Weiteres die Milch zum drehen, auch wenn nicht der perfekte Punkt in der Kanne gefunden wird. Sehr gut geeignet zum Schäumen für ambitionierte Anfänger:innen und Profis.

Die Elba 1 von 969.coffee liefert ebenfalls eine solide Perfomance. Michels Statement dazu: «Sie wird vielleicht etwas schneller heiß und hat gleichzeitig weniger Druck. Aber das ist jetzt mehr eine gefühlte Aussage.» Insgesamt gut und wir haben nichts zu meckern.

Auch die Bezzera Magica legt eine gute Perfomance hin. Viel Power und eine schöne Rollphase sind garantiert. Wird durchaus auch recht schnell warm.

Schäumen mit der XeniaParalleles Milch schäumen zum Bezug geht mit der Xenia nicht ganz einfach von der Hand.

Die Xenia Espresso haben wir in Sachen Milchschaum am meisten studiert. Sie hatte bereits bei unserem ersten Test Schwierigkeiten, gleichzeitiges Brühen und Schäumen zu ermöglichen. Die Xenia hat zwei Modi: einmal den klassischen Espresso-Modus, der sehr konstante Temperatur und entsprechend gute Espressi liefert und einen Nachheizmodus. Drückt man den Startschalter beim Bezug nach rechts, läuft der Espresso-Modus. Mit einem Knopfdruck nach links, heizt die Xenia während dem Espresso-Bezug nach und stabilisiert so den Druck im Kessel.

Im Espressomodus brach der Druck im Kessel auf unter 0,5 Bar ein. Schwierig bis nahezu unmöglich so Milch zu schäumen. Die Milch kann nicht richtig in Bewegung gebracht werden und so bleiben viele große Bläschen auf der Milch.

Im Nachheiz-Modus ist der Druck stabiler und fällt auch nicht mehr unter 0,5 Bar. Es ist dann einfacher zu Schäumen. Im Vergleich zu den anderen getesteten Maschinen ist die Schäumperfomance dennoch am hinteren Ende der Tabelle. Der Hersteller arbeitet jedoch ständig an Workarounds und ist sehr nah an der User:innen-Community dran. Wem Milch Schäumen wichtiger als Espressoperformance ist, kann mit einem Firmware-Wechsel die Einstellung verbessern. Sinnvoller erscheint uns aber, nach dem Espressobezug länger zu warten, so dass sich der Druck im Kessel stabilisiert. Die Milchschaum-Perfomance wird dadurch deutlich besser, wenn auch nicht gut.

Die Profitec Pro 500 hat markant weniger Leistung als die anderen Faema E61 Brühgruppen. Michel vergleicht das Schäumverhalten mit der Tastenkombination Xenia links (Nachheizmodus). Interessant für uns: der angezeigte Druck im Kessel bleibt weit oben. In der Kanne spüren wir davon aber wenig.

Schäumspaß hat Michel bei der Quick Mill Rubino. Schöne Rollphase, viel Zirkulation. So kann man guten Milchschaum machen.

Am oberen Ende der Fahnenstange gibt die Rocket Mozzafiato Cronometro R Gas. Das Schäumen ist kraftvoll, geht aber auch recht schnell. Für ambitionierte User:innen auf jeden Fall interessant.

Die ECM Manufacture Mechaninka V Slim liefert solide Schaumperfomance. «Nicht viel und nicht wenig», fasst Michel das Schäumen zusammen.

Die Quick Mil Andreja Premium PID reiht sich ans Tabellenende zu Xenia und Profitec Pro. Der Druck ist zu gering, um die Milch komplett in Rotation zu bringen. Da wir mit der Brühtemperatur schon am oberen Limit sind, können wir den Druck im Kessel auch nicht weiter erhöhen.

Wie wird Milch geschäumt?

In der ersten Phase des Schäumens bringen wir Temperatur und Volumen in die Milch. Es wird Luft eingebunden und es bilden sich Bläschen. Dieser Teil des Schäumens wird Ziehphase genannt.

In der zweiten und folgenden Rollphase werden die entstandenen Bläschen zerkleinert und der Milchschaum wird cremig-seidig und glänzend. Diese Konsistenz ist sehr gut geeignet, um Latte Art auf einem Cappuccino zu gießen.

Temperaturkonstanz im Bezug und von Brühung zu Brühung

Um sehr guten Espresso zu brühen, ist Temperaturkonstanz während der Brühphase das E und O. In einem Artikel und Video haben das Phillipp Schallberger und Michel Aeschbacher herausgearbeitet. In ihrem Vergleichstest empfehlen sie eine durchschnittliche Brühtemperatur von 93 Grad. Bei Temperaturen von 88 Grad schmeckten die verkosteten Kaffees unangenehm sauer, herb und hatten einen adstringierenden Nachgeschmack. Es trat außerdem vermehrt Kanalbildung (Channeling) auf. Bei Temperaturen von 96 Grad war die Bitterkeit überbordend und gleichzeitig die Säure nicht mehr eingebunden. Die Textur nahm ab, obwohl die Konzentration der gelösten Kaffeeteilchen (TDS, Stärke) zunahm.

Extraktionsrate bei vers. Bruehtemperaturen

Im Rahmen unserer Testreihe haben wir zwei Dinge untersucht.

  1. Konstanz im Bezug. Wir haben notiert, wieviel die Temperatur während einem Bezug von der 1. bis zur letzten Sekunden konstant abweicht. Als Musterbezug haben wir den zweiten Bezug von fünf Bezügen untersucht.
  2. Familen-, WG- und Catering-Tauglichkeit. Wer nur einen Espresso trinken möchte, ist weniger darauf angewiesen, dass auch der dritte und vierte Espresso noch in der Zieltemperatur liegt. Wenn aber durch einen größeren Haushalt morgens einige Espressi hintereinander gezogen werden, spielt die Temperaturkonstanz über mehrere Bezüge eine Rolle. Sie ist auch wichtig, der Nutzer:in Sicherheit zu geben. Schwankt die Temperatur ständig, verunsichert das beim Brühen.

Wie konstant bleibt die Temperatur über 25 Sekunden?

Um eine Konstanz entlang der Brühzeit zu messen, haben wir die Temperatur an drei Temperatur-Punkten verglichen und die Differenz nach 5 Sekunden, nach 13 Sekunden und nach 22 Sekunden betrachtet.

In den ersten Sekunden findet eine Durchnässung des Kaffeepulvers statt und die eigentliche Brühtemperatur am Sensor muss zunächst erreicht werden.

rocket temperatur

Insgesamt lässt sich festhalten, dass fast alle Maschinen eine erstaunlich gute Temperatur-Konstanz während der Brühzeit abliefern. Positiv hervorzuheben sind die Rocket Appartamento mit einer Schwankung von nur 0,17 Grad zwischen Sekunde 5 und 22. Die Bezzera Magica reiht sich mit einer Differenz von -0,18 Grad ein. Außerdem liefern die Xenia (Schalter rechts), die Rocket Mozzafiato, die Elba 1, die Quick Mill Rubino und auch die ACM Homey gute Ergebnisse, mit weniger als 0,5 Grad Schwankungen im Bezug. Das ist sensationell und alles viel besser, als wir noch vor Monaten erwartet hätten.

Die Quick Mill Andreja (0,53), die ECM Manufacture Mechanika V Slim (0,87) und die Lelit Mara X (0,89) liefern auch noch gute Ergebnisse. Die Bezzera BZ10 kommt auf einen Wert von 1,02 und die Profitec Pro 500 auf -1,44 – das ist alles völlig in Ordnung. Bei der Profitec Pro 500 ist anzufügen, dass dieser Abfall erst ganz am Schluss der Extraktion stattfindet, wo ohnehin nicht mehr viel Wesentliches aus dem Kaffeepulver gelöst wird. Es mag sein, dass bei dem ein oder anderen Kaffee dieser Temperaturabfall zum Ende sogar positive Auswirkungen haben kann.

Wichtige Anmerkungen: für die Messung haben wir jeweils den zweiten Espresso zu Grunde gelegt. Den ersten Bezug empfehlen wir zur Durchheizung des Siebträgers und zum Spülen der Dusche zu nutzen, um allfällige Rückstände vom Reinigungspulver zu entfernen.

Die Messungen wurden nach der Temperatur-Umstellung der Maschinen vorgenommen. Ein echter Kritikpunkt ist, dass einige Espressomaschinen nicht mit ausreichender Brühtemperatur geliefert wurden. Während man eine PID Steuerung relativ einfach selbst nachstellen kann, wobei man auch Zuhause nicht genau weiß, bei welcher Temperatur man dann landet, mussten wir bei der Bezzera BZ 10, Bezzera Magica und der ACM Homey über das Pressostat den Druck und somit die Temperatur verstellen. Wir würden euch raten, diese Maschinen ausschließlich beim lokalen Händler zu kaufen und euch garantieren zu lassen, dass die Temperatur vor Ort überprüft wurde!

Konstanz über 5 Bezüge

„Wer braucht schon 5 Bezüge“, mag der eine oder andere von euch zu Recht sagen. Das sind immerhin 10 Espressi. Ja schon, aber…

Wisst ihr denn bei welcher Temperatur ihr gerade seid, wenn diese ständig steigt und sinkt?! Die Rocket Appartamento ist ein gutes Beispiel. Der zweite Bezug war nahezu perfekt in Sachen Konstanz und Temperatur. Während der erste Bezug eine durchschnittliche Temperatur von 93,98 Grad aufwies, war Bezug 5 nur noch bei durchschnittlichen 90,32 Grad. Damit performte die Rocket im Mittelfeld der Zweikreiser. Deutlich eher eine Maschine für zwei bis drei Bezüge und eine, die kennen gelernt und verstanden werden will.

rocket

Im Vergleich damit gleicht die Xenia bei Betätigung des Bezugs nach rechts einer geraden Linie, die über 5 Bezüge um gerade einmal 0,88 Grad Temperatur zunimmt.

xenia temp

Noch konstanter liefert die Rocket Mozzafiato ab, mit einem Temperaturverlust von 0,47 Grad. Allerdings haben wir bei der Rocket Mozzafiato einen anderen, deutlichen Kritikpunkt. Bei höchster Kesseltemperatur, nämlich 124 Grad auf der PID-Steuerng, lieferte uns die Maschine nur 90,48 Grad im 1. Bezug. Das ist auf jeden Fall zu kalt. Da kein Thermostat – sondern eine PID-Steuerung mit Sensor verbaut ist – konnten wir die Temperatur selbst auch nicht höher stellen, was der Qualität des Espresso geschadet hat. Viel Säure – nicht lecker!

mozza

In Sachen Konstanz über mehrere Bezüge sind diese drei Maschinen einsame Spitze. Mit knapp mehr als zwei Grad Schwankung folgend ei BZ10, die Bezzera Magica -2,12, und die ECM Mechanika V Slim mit -2,21 Grad.

mechanika

Die ACM Homey (3,28), die Andreja (-2,33), die Appartamento (-3,65) spielen im Mittelfeld. Bei beiden Schalterstellungen (Dampf- und Brühmodus) am schlechtesten performt die Lelit Mara X.

lelit mara

Ebenfalls nicht gut schneiden die Profitec Pro 500, die Quick Mill Rubino und die Elba 1 ab.

rubino

elba

Insbesondere die Performance der Lelit Mara X ist natürlich problematisch, vor allem da sie in vielen anderen Kategorien so gute Leistungen zeigt. Es lohnt sich bei dieser Maschine, und bei den anderen Maschinen, die Temperatur verlieren, sie sehr gut kennen zu lernen, um alles aus ihnen heraus zu holen.

Wer eine der konstanten Maschinen wie die Xenia, die Mozzafiato oder auch Bezzera Magica kauft, weiß woran er ist und mit weniger die passende Temperatur suchen.

Aufheizzeit der Espressomaschine

Die Aufheizzeit der Espressomaschine entscheidet am Morgen manchmal über die Dauer des Wach- bzw. Schlafzustandes. Insofern ist sie wichtig! Schlechte Nachricht: wer neben der Espressomaschine auf den ersten Shot wartet, sollte sich keinen Zweikreiser kaufen. Es gibt leider keine Entwarnung von uns. Keine Maschine ist wesentlich schneller heiß als die magische 25 Minuten Schallgrenze. Sorry!

Am ehesten auf passabler Brühtemperatur ist die Xenia Espresso nach 18 Minuten. Wir messen allerdings auch dann eine Temperatur von nur 88 Grad und das ist nicht wirklich lecker. Wenn ihr es wirklich ernst meint mit dem ersten Espresso, dann wartet eure 25 Minuten. Unser Xenia-Modell hat einen Heizstab in der Brühgruppe verbaut. Es gibt auch die Möglichkeit, einen zweiten Stab einzusetzen und dann sollte das ganze schneller gehen.

Wenn wir das bei Zeiten einmal testen können, ergänzen wir das hier.

Ansonsten ist unser Fazit zur Aufheizzeit. Wartet 25 Minuten, schaltet eine Zeitschaltuhr oder kauft euch einen Thermoblock. Bei Zweikreisern dauert es, bis der Kessel und die Brügruppe wirklich auf Temperatur sind. Wenn euch das stresst, dann ist das nicht die richtige Maschine zum Genießen.

xenia 18 mon

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