Viele Espressomaschinen und Kaffeevollautomaten sehen Steckfunktionen für Wasserfilterpatronen vor. Doch taugen die steckbaren Filterpatronen auch? 5 Modelle haben wir getestet und fassen die Ergebnisse in einem Video über Steckwasserfilter von BWT, Brita, Jura, Lelit und Sage zusammen.
Wichtigkeit von Wasser für die Zubereitung von Kaffee
Wasser spielt eine zentrale Rolle bei der Zubereitung von Kaffee. Das ist keine Überraschung, besteht jedes Kaffeegetränk doch zu weit über 90% aus Wasser. Dennoch wurde lange vor allem auf den Maschinenschutz geachtet und weniger auf die Auswirkungen des Wassers für den Geschmack. Praktischerweise entspricht das Wasser, welches gut im Kaffee schmeckt auch Wasser, welches Maschinen schützt. Wir empfehlen für Wasser folgende Härten.
Perfektes Wasser für Filterkaffee:
Gesamthärte: 2 – 3 °dH
Alkalinität: 1 – 2 °dH
Perfektes Wasser für Espresso:
Gesamthärte: 3 – 6 °dH
Alkalinität: 2 – 4 °dH
In unserem ausführlichen Wasserartikel haben wir die Gründe und Grundlagen der Wasserchemie ausführlich bearbeitet. Wir geben dort auch Tipps, mit welchen Methoden Wasser Zuhause getestet werden kann und was die Grenzen der Filterung sind. Ein anderer Artikel widmet sich dem Filterwasserpads. An einem Test von Filterwasserkannen arbeiten wir derzeit noch.
Wasserfilterpatronen Testergebnisse
Die folgende Zusammenfassung der Testergebnisse zeigt, welche Wasserfilterkerzen wie abschließen. Für den Test wurden die Filterkartuschen zunächst wie vom Hersteller empfohlen vorbereitet. Anschließend wurde zunächst ein Liter Wasser durch den Filtergepumpt und gemessen. Es folgten fünf weitere Liter und eine erneute Messung sowie fünf weitere Liter und eine erneute Messung. Schlussendlich wurden 10 Liter durch den Filter gepumpt und erneut gemessen.
Gemessen wurde jeweils mit einem Tröpfchen-Set zur Härtemessung sowie einem Leitfähigkeitsmessgerät.
Ergebnisse in deutscher Härte = dH.
Spezialpumpe zur Messung der Filterkartuschen
Normalerweise stecken die Filterpatronen in den Wassertanks der Kaffeemaschinen. Das Wasser wird von der Kaffeemaschine durch die Filterkerze gepumpt und anschließend erhitzt. Eine Messung des bereits erhitzten Wassers hätte uns keine verwertbaren Ergebnisse gegeben, da durch die Erhitzung eine Veränderung des Wassers stattfindet.
Deshalb haben wir mit einer externen Pumpe gearbeitet, bei der wir den Durchfluss so regeln konnten, dass er der Fließgeschwindigkeit der Espressomaschinen entspricht.
Spielt das Eingangswasser eine Rolle?
Die Tests wurden mit Wasser mit einer Eingangshärte von 13° Gesamthärte deutsche Härte und 11° dH Alkalinität gemacht. Die Filterleistung war auch bei Wasserhärten bis 25° deutsche Härte entsprechend. Die Filter nehmen grundsätzlich ungefähr bis zum Zielwert ihre Filterleistung vor. Allerdings ist die Haltbarkeit der Filter deutlich reduziert, wenn härtere Wasser verwendet werden.
Sind Wasserfilterpatronen zu empfehlen?
3 von 5 Filtern haben über den gesamten Testverlauf gute Ergebnisse geliefert. Die Filterleistung ist auch besser als zum Beispiel bei Tischwasserfiltern. Das schon mal als kleiner Vorblick auf die Ergebnisse unseres Tischwasserfilter-Tests.
Der Jura Claris Filter kommt spielt seine Stärke aus, wenn einige Liter durch den Kanister gelaufen sind. Er leistet aber insgesamt eine gute Arbeit und ermöglicht guten Kaffee und schützt gleichzeitig die Kaffeemaschine.
Auch der Brita Intenza erreicht gute Zielwerte, vor allem ab einem Durchlauf von 5 Litern. Fazit: gut für Kaffee und Maschine, durchaus auch stark bei Filterkaffee, weil eher im weichen Bereich.
Der BWT Best Cup Wasserfilter bleibt etwas zu hart. Am Anfang kommt er nicht in Schwung und auch nach einigem Durchfluss kratzen die Werte nur am Zielbereich. Auch wenn nach 6 Litern Durchlauf kurz ein gutes Härtefenster erreicht wird.
Der Lelit MC747 ist kein Entkarbonisierer sondern ein Entsalzer. Er nimmt Magnesium und Calcium aus dem Wasser, lässt die Alkalinität aber stehen. Damit schützt er die Espressomaschine, bereitet das Wasser aber nicht gut dafür vor, leckeren Kaffee zu brühen. Der Lelit Filter ist nicht gut geeignet für die Zubereitung von sensorisch hochwertigem Kaffee.
Der Sage Filter kommt nach etwa 11 durchgespülten Litern auf Touren und brüht dann auf der eher weicheren Seite gutes Wasser. Dieser Filter kann in Espressomaschinen wie die Sage Barista Pro oder Sage Barista Touch eingebaut werden. Die Werte des Wasser eignen sich aber auch sehr gut für das Brühen von Filterkaffee.
Wenn du mehr über das perfekte Wasser zum Thema Kaffee finden möchtest, dann findest du hier alle unsere Artikel zum Thema.