Durch Verbessrungen zurück auf der Innovationsspur
Lesedauer: 4 Minuten. Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Kurzblog. Zum ausführlichen Blogartikel gelangt ihr hier auf unserer Schweizer Seite.
Der spanische Hersteller Ascaso versucht mit seiner Baby T Plus ein Topmodell zu präsentieren, das sich gegen die üblichen italienischen Chromstahl-Edelstahl Platzhirsche durchsetzen kann. Der Fokus lag darauf eine zeitgemäße und energiesparende Version einer Maschine zu entwerfen, die allen Anforderungen des perfekten Espressozubereitens entspricht.
Das lässt sich der Hersteller auch etwas kosten. 4500 Franken bzw. rund 4300 Euro muss ein Barista investieren um diese gelungene Maschine zu erwerben. Beim Kauf solltet ihr darauf achten auch wirklich die neuste Version zu erwerben, da sie viele Kinderkrankheiten der Vorgängermodelle nicht mehr hat. Ihr könnt sie an der Topfschale und dem Wassertank gut erkennen. Die Details findet ihr in unserem Testvideo.
Die Maschine ist satte 40 Kilo schwer und misst 35 cm in der Breite, 43 cm in der Tiefe und 45 cm in der Höhe. Sie hat eine Rotationspumpe und kann an Festwasser angeschlossen werden. Sie kann in weiß, grün, schwarz, rot, blau, gelb, oder poliert bestellt werden.
Zwei Technologie-Welten in einer Espressomaschinen
Bereits bei der Steel Duo PID hat Ascaso vorgemacht wie temperaturkonstant eine Thermoblockmaschine sein kann. Egal wie viele Bezüge gemacht werden, die Temperatur blieb stabil und das spiegelt sich auch in der Qualität der Bezüge wieder. Zugleich verbraucht ein Thermoblock sehr viel weniger Energie und ist im Nu betriebsbereit. Leider hatte die Steel Duo PID, in der ersten Version, wenig Dampfpower und war somit nicht ideal für Liebhaber von Milchgetränken geeignet.
Bei der Baby T Plus setzt Ascaso auf einen 2,5 Liter großen Edelstahl Dampfboiler. Mit Erfolg! Die Dampfleistung der Maschine ist genial. Zwar gibt es auch bei günstigeren Maschinen ähnliche Lösungen, wie zum Beispiel bei der Decent Espressomaschine oder auch der Bambino Plus von Sage. Doch die solide Boilertechnik der Baby T Plus macht sie ebenfalls für kleine Gastronomiebetriebe interessant. Wir selbst konnten das auf dem Swiss Coffee Festival erfolgreich testen.
Das Funktionsprinzip Boiler-Thermoblock
Das Brühwasser geht vom Tank am Dampfboiler vorbei und wird in einem Wärmetauscher-Prinzip aufgeheizt. Soweit so gut. Leider hat dies bei der vorherigen Version dazu geführt, dass die Aufheizzeit sich sehr lange hinzog. Wir mussten lange warten, bis der Boiler auf der richtigen Temperatur war, um einen Bezug machen zu können. Da war nichts mit „super schneller Aufheizzeit eines Thermoblocks“. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass mit ausgeschaltetem Boiler die Zieltemperatur für einen Bezug gar nicht erst erreicht werden konnte. Das stellte Ascaso jedoch in ihrer Bewerbung als besonderes Merkmal der Maschine heraus.
Das neue Update der Maschine macht jedoch vieles deutlich besser. Der Thermoblock ist bereits nach 5 Minuten heiß und nach drei Leerbezügen, um den Siebträger zu erwärmen, ist die Maschine bereit für den ersten echten Bezug. Wer nicht spülen möchte, kann auch einfach 8-10 Minuten warten und loslegen.
In unseren Messungen zeigt sich, dass die Maschine zu Beginn leicht übersteuert, jedoch nur ein halbes Grad über der Zieltemperatur.
Man kann immer noch den Boiler ausschalten, doch diese Funktion wird von Ascaso nicht mehr empfohlen. Zu Recht, denn während der Brühung ohne Boiler verliert die Maschine 3-4 Grad an Temperatur. Je nachdem welche Bohnen ihr wählt, kann sich das sehr negativ auf den Geschmack in der Tasse auswirken.
Guter Espresso mit der Ascaso Baby T Plus
Wir haben viele leckere Espressi mit der Baby T Plus getrunken. Durch die oben beschriebene Temperaturkonstanz, funktioniert die Espressozubereitung einfach spitze. Auch beim Swiss Coffee Festival konnten wir die Maschine erfolgreich benutzen und in einem Gastronomiesetting ausprobieren. Hierzu hat Michel die Baby T Plus mit dem 24,5er Doppelsieb von IMS ausgestattet.
Verarbeitung der Ascaso Baby T Plus
Die Maschine ist einfach schön. Sei es das wertige Finish oder die liebevollen Holzapplikationen. Alles in allem wirkt die Maschine hochwertig und gut verarbeitet. Es macht Spaß sie zu bedienen und das sicher über Jahre hinweg. Bei der neuen Version wurde auch die Topfschale verbessert. Wenn sie herausgenommen wird, lässt sie sich gerade nach oben hin heben. So wird auch nichts verschüttet, wie bei dem Vorgängermodell. Noch praktischer ist natürlich der Anschluss an Festwasser und Festabfluss.
Im Lieferumfang befindet sich ein solider und ebenfalls mit Holz verzierter Tamper.
Etwas komisch wirkt hingegen der blinde Knopf für die beheizbare Siebträgeraufhängung. Diese Funktion hat die Baby T Plus nicht, dennoch befindet sich eine Zeichnung und eben ein blinder Knopf an der Maschine. Die Idee des Herstellers hier Kosten einzusparen ist verständlich, wirkt jedoch bei einer so hochpreisigen 4000 Euro Maschine fehl am Platz.
Fazit und Potential
Mit der Baby T Plus schafft Ascaso das viel Gutes aus zwei Welten zu verbinden. Sowohl Stärken der Boilerwelt, als auch die eines Thermoblocks werden in dieser Maschine vereint.
Neben der schnellen Aufheizzeit und der guten Temperaturkonstanz, hat die Baby T Plus eine wunderbare Dampfpower, mit der die Maschine sich wirklich nicht verstecken braucht. Auch bei pausenloser Nutzung verliert die Maschine nicht an Druck und kann somit auch in der Gastronomie oder etwa bei Espresso-Caterings eingesetzt werden.
Gerade wenn ihr in einer hohen Frequenz Espressi oder Cappuccini zubereitet, werdet ihr mit dieser Maschine glücklich.