Die Meraki Espressomaschine klotzt mit Superlativen: Eine Dualboiler-Espressomaschine mit integrierter Mühle, Waage und IoT-Features für unter 2000 € – das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Und ja, tatsächlich zeigt sich beim genaueren Hinsehen, dass die Maschine vielleicht gerade daran scheitert, dass sie so viel auf einmal will. Dabei verliert die Meraki manche Grundlage aus den Augen, welche die Voraussetzung für eine gute Espressomaschine und auch für einen guten Kaffee darstellt.
Wir haben die Meraki im erweiterten Kaffeemacher-Testprotokoll ausführlich geprüft. In diesem Bericht teilen wir unsere Erfahrungen aus der Home-Barista-Perspektive: vom ersten Eindruck über Verarbeitung, Bedienung, Temperaturstabilität, Espressoqualität bis hin zu Zubehör, Lautstärke, Energieeffizienz, Dampfleistung, Preis-Leistung und natürlich der integrierten Mühle. Herausgekommen ist ein ehrlicher und kritischer Testbericht, der Licht und Schatten dieser vermeintlichen Wundermaschine aufzeigt – und potenzielle Käufer davor warnt, sich von einer langen Feature-Liste blenden zu lassen.
Die Meraki Espressomaschine präsentiert sich als kompakte Espressomaschine mit Mühle. Links die Mühle, in der Mitte die Brühgruppe mit integrierter Waage, rechts der Dampfkessel.
Verarbeitung und Reparierbarkeit – Licht und (viel) Schatten
Äußerlich macht die Meraki zunächst Eindruck. Ein modern-industrielles Design mit drei Türmen (Mühle, Brühgruppe, Dampfkessel) in einer quadratischen Grundfläche von ca. 37×37 cm. Das Gehäuse besteht jedoch größtenteils aus Kunststoff – keine polierten Edelstahl-Flächen, dafür auch keine Fingerabdrücke. Leider wirkt einiges wackelig, z.B. bei der Betätigung des Brühhebels oder auch, wenn man die Display-Aufhängung ausrichtet.
Die Abtropfschale selbst ist aus Plastik und fasst etwa 650 ml. Das Abdeckblech aus Aluminium darf keinesfalls in die Spülmaschine. Problematisch, denn wie soll man sonst die Rillen zwischen den Gittern reinigen?
Insgesamt vermittelt die Materialanmutung jedoch keinen Premium-Eindruck – auch wegen kleinerer Mängel an unserem Gerät.
Ein ärgerliches Qualitätsproblem zeigte sich direkt out-of-the-box: An der Front der Maschine war bereits ein Stück der Beschichtung abgeplatzt. Unterschiedliche Materialien führen zudem zu Farbabweichungen – der obere Teil der Maschine schimmert dunkler als der untere. Solche Details trüben den Anspruch. Hier hätte Meraki entweder komplett auf Kunststoff setzen sollen oder die Lackierung haltbarer ausführen müssen.
Beim Einspannen des Siebträgers erleben wir eine weitere negative Überraschung. Dieser dreht sich nicht nur schwergängig in das Bajonett, sondern es klingt, als ob Metall auf Metall wie Schmirgelpapier kratzt. Nun könnte man meinen, dass sich das mit einigen Bezügen ändert. Das ist aber nicht der Fall. Mit jedem Einspannen stehen uns nach wie vor die Haare zu Berge.
Spätestens beim Thema Reparierbarkeit schlug unsere anfängliche Begeisterung in Frust um. Wir konnten mit der Mühle nicht ausreichend grob mahlen. Um die Grundausrichtung der Mühle zu verändern, muss diese jedoch komplett geöffnet werden.
Insgesamt 13 Schrauben mussten von unten entfernt werden, viele davon versteckt unter Klebern und in unterschiedlicher Ausführung. Wir rissen sogar die Gummifüße ab, nur um an bestimmte Schrauben heranzukommen. Die Meraki ist offenkundig nicht dafür gebaut, vom Endnutzer zerlegt oder repariert zu werden – im Gegenteil. Wir konnten es kaum fassen, welch enormer Aufwand nötig ist, um an das Innenleben zu gelangen.
Unser Fazit zur Bauweise: hübsch gedacht, aber in Sachen Wartung und Langlebigkeit absolut schlecht gemacht. Wenn irgendwann etwas kaputtgeht (wovon bei der komplexen Technik auszugehen ist), droht die Maschine zum Wegwerfprodukt zu werden. Hier sollte der Hersteller dringend nachbessern und das Design servicefreundlicher gestalten – aktuell würden wir uns als Besitzer nicht trauen, im Fehlerfall selbst Hand anzulegen.
Bedienung und clevere Funktionen im Alltagstest
Die Meraki will einer neue Maßstäbe setzen. Bedient wird über ein zentrales Touchdisplay, flankiert von haptischen Hebeln/Knöpfen (z.B. Brühhebel). Die Menüs bieten umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten: Mahlmenge, Ausgabemenge (Espressogewicht), Brühtemperatur, Preinfusion und sogar Automatikprogramme für Milchgetränke. Trotz der Funktionsvielfalt fanden wir die Navigation relativ intuitiv – zumindest wer bereits Siebträger-Erfahrung hat, findet sich schnell zurecht. Anfänger werden etwas Einarbeitung brauchen, doch genau ihnen will Meraki ja Hilfestellung geben: Zahlreiche Automatik-Features sollen den Workflow vereinfachen und reproduzierbare Ergebnisse sicherstellen.
Ein Highlight der Bedienung ist die vollständig integrierte Waagen-Technologie. Unter dem Mühlenauswurf sowie unter der Abtropfschale sind Waagen verbaut. Damit realisiert die Meraki Grind-by-Weight und Brew-by-Weight: Man kann z.B. 18,5 g Bohnenabwurf vorwählen, und die Mühle stoppt automatisch bei Erreichen des Gewichts. Im Test funktionierte das erstaunlich gut – die Abweichungen lagen meist unter ±0,2 g. Zwar ist das Mahlen nach Gewicht weder besonders schnell noch flüsterleise, aber es erspart Schritte im Workflow und erwies sich als recht zuverlässig.
Beeindruckt hat uns das Brühen nach Gewicht: Wir konnten z.B. 40 g Ausgabegewicht programmieren – die Maschine brüht dann und stoppt den Bezug genau bei 40 g Espresso in der Tasse. Diese gravimetrische Abschaltung klappte im Test „sensationell gut“.
Ich habe mittlerweile einige Espressomaschinen mit integrierter Waage probieren dürfen, auch im Gastrobereich. Die Brew-by-Weight Perfomance der Meraki muss sich hinter keiner Maschine am Markt verstecken, erst recht vor keiner für den heimischen Bereich und noch weniger im Bereich unter 2000 Euro. Da gibt es auch keine Konkurrenz!
Abweichungen von höchstens ~1 g sind ein exzellenter Wert, an dem sich künftige Maschinen messen lassen müssen. Für die Praxis bedeutet das: Konstantere Ergebnisse ohne manuelles Stoppen – ein echter Gewinn, gerade für Einsteiger. Man hat stets das richtige Brühverhältnis in der Tasse. Hinzu kommt eine Preinfusion, die über eine definierbare Zeit mit einem Brühdruck von 3 oder 4 bar brüht.
Workflow gut? Brew-by-Weight auf jeden Fall!
Der Workflow mit der Maschine ist logisch und eingängig. Wir mahlen die gewünschte Menge Kaffee in den Dosingcup. Dieser steht auf Waage Nummer 1 und stoppt, wenn die Zielmenge erreicht ist. Wir füllen dann den Kaffee in den Siebträger.
Praktisch ist nun die schicke mitgelieferte Tamping-Station aus Holz mit Leveler. Wir setzen den Siebträger zum Tampen ein und liegt er flach und gerade, was sauberes und paralleles Tampen fördert. Nach dem Tampen spannen wir ein und Brühen die exakte Brühmenge in Gramm. Die Espressomaschine stoppt, wenn in der Tasse die exakte Füllmenge erreicht ist.
Bevor wir zurück zur Mühle kommen, müssen wir die Brew-by-Weight Technologie ausdrücklich loben: sie ist hervorragend und für uns ein Maßstab in Sachen integrierter Mühlenentwicklung. Keine kompliziert verbundene Bluetooth Waage wie bei anderen Herstellern, sondern eine baulich verbundene Waage, welche auf den Punkt genau die Espressomaschine nach Gewicht stoppt. Super!
Warum wir bei einer Espressomühle mit Bohnenbehälter zunächst in den Dosierbecher mahlen müssen, erschließt sich dagegen weniger. Hier hat der Hersteller wohl beim Single Dosing Konzept abgeguckt. Bei dieser Espressomaschine macht es keinen Sinn!
Neben Waage und Display-Spielereien bietet die Meraki auch echte IoT-Features. Besonders beworben wird die CoffeeSense™-Technologie mit NFC: Bestimmte Kaffeeverpackungen enthalten einen NFC-Chip, den man einfach auf einen Sensor an der Maschine legt. Daraufhin erkennt die Meraki die Bohne und lädt ein hinterlegtes Rezept – also empfohlene Parameter für Mahlgrad, Dosis, Temperatur etc.. In der Theorie großartig: Nie mehr Rätselraten beim Einstellen einer neuen Bohne, stattdessen „handverlesene Barista-Rezepte“ aus einer Cloud-Datenbank.
In der Praxis ist unser Urteil jedoch verhalten. Im Test passierte nach dem Scan „nicht viel“ auf der Maschine. Es wurden zwar Mahl- und Brüh-Empfehlungen angezeigt, aber wir wissen aus Erfahrung: Solche Standardwerte können allenfalls grobe Anhaltspunkte sein. Und da uns die Mühle nicht überzeugt (mehr dazu gleich), würden wir uns ohnehin nicht blind auf eine Mahlgrad-Empfehlung verlassen. Kurz gesagt: Ein nettes Gimmick mit begrenztem praktischem Nutzen. Ähnlich steht es um die App-Anbindung: Die Meraki kann per WLAN ins Netzwerk eingebunden werden; darüber sind Firmware-Updates und ggf. App-Steuerung möglich. Wir haben die App (verfügbar für iOS/Android) ausprobiert, um Rezepte zu speichern und die Maschine zu steuern. Das funktionierte, bringt aber keinen entscheidenden Mehrwert, da das Touchdisplay ohnehin alles Wichtige regelt.
Sinnvoll ist jedoch der Timer fürs Aufheizen: Über die Programmierung einer Startzeit kann man die Maschine z.B. morgens automatisch vorheizen lassen. Angesichts der doch zehnminütigen Aufheizzeit kann das willkommen sein. Zudem gibt es praktische Software-Features wie automatische Reinigungsprogramme (Backflush).
Espresso-Qualität und die Schwächen der integrierten Mühle
Die Meraki kommt mit großen Versprechungen – doch letztlich steht und fällt ein Espresso-Setup mit der Mühle. Hier hat uns die Meraki leider enttäuscht. Auf dem Papier klingt alles gut: ein in Zusammenarbeit mit Timemore entwickeltes Kegelmahlwerk, stufenlose Verstellung, angeblich „professionell“. Wir hatten gehofft, die im Timemore Sculptor erprobte Qualität (flache Mahlscheiben, hervorragende Partikelverteilung) in der Meraki zu finden. Die Realität sieht anders aus.
Verbaut ist ein einfacheres Kegelmahlwerk Herkunft – nichts grundsätzlich Schlechtes, aber definitiv nicht das erhoffte High-End-Innenleben. Schon beim Mahlen fielen uns Ungereimtheiten auf: Der justierbare Mahlgrad-Bereich ist sehr begrenzt und etwas grob, es fehlt an Feintuning-Präzision. Trotz „stufenloser“ Skala (0–30) mussten wir in unseren Tests oft zwischen den Markierungen imaginäre Zwischenstufen suchen, um halbwegs passende Durchlaufzeiten zu erzielen.
Dunkle Espressoröstungen bekamen wir damit noch trinkbar hin – aber bei mittleren bis hellen Röstgraden produziert die Meraki-Mühle einfach kein homogenes Kaffeemehl. Die Partikelverteilung ist inhomogen: zu viele Feinanteile und gleichzeitig grobe Partikel, was zu ungleichmäßigen Extraktionen führte.
Der Geschmack blieb entsprechend unter den Erwartungen: Während dunklere Bohnen okay herauskamen, waren hellere Kaffees tendenziell sauer-dünn oder bitter-überextrahiert – ein Indiz für die ungleichmäßige Extraktion durch inkonsistentes Mahlgut. Kurzum: Die eingebaute Mühle limitiert die Espressoqualität erheblich.
Mit dem breiten Hauptpeak und dem hohen Feinanteil, sind die Werte der Meraki Mühle in Sachen Homogenität vergleichbar mit den schlechtesten von uns getesteten Espressomühlen und das sind mittlerweile über 70.
Das Frustrierende daran ist, dass die Maschine selbst – also Brühgruppe, Pumpe, Boiler – durchaus das Zeug zu top Espressos hätte, wenn sie denn mit gleichmäßiger gemahlenem Kaffee gefüttert würde. Temperatur und Druck performen gut (dazu gleich mehr), und die Ergebnisse mit einer externen Mühle waren in unserem Gegencheck deutlich besser. Doch gerade Einsteiger werden vermutlich zunächst der integrierten Lösung vertrauen – und könnten so zu Unrecht enttäuscht vom Espresso sein.
Natürlich könnte man die Meraki einfach mit einer separaten hochwertigen Mühle betreiben. Aber mal ehrlich: Wer bezahlt ~1800 € für eine All-in-One-Maschine, um dann doch wieder eine zweite Mühle daneben stellen zu müssen? Das ergibt keinen Sinn. Genau das ist ja die Idee der Meraki: alles in einem Gerät zu vereinen. Und hier schießt sich das Konzept ins eigene Knie. Wir finden es beinahe tragisch: Meraki hat sich sichtlich „angestrengt“, ein tolles Gerät mit vielen guten Ideen zu bauen – und dann setzt man obendrauf eine unterdurchschnittliche Mühle, die das Gesamtsystem ausbremst. Als leidenschaftliche Home-Baristi zerreißt es uns fast: Da liefert die Maschine in vielen Disziplinen ab, doch ausgerechnet bei der Kaffeequalität – ihrem eigentlichen Daseinszweck – scheitert sie am Flaschenhals Mahlwerk.
Temperaturstabilität, Dualboiler-Power und Aufheizzeit
Wer überlegt, die Meraki anzuschaffen, wird sich freuen zu hören, dass Brühtemperatur und Dampfleistung durchaus Stärken der Maschine sind. Im Inneren werkeln zwei getrennte Boiler (350 ml für Espresso, 550 ml für Dampf) mit PID-Regelung. In unserem Test zeigte sich die Temperaturführung beim Espressobezug solide: Die Meraki hält die eingestellte Brühtemperatur mit nur geringfügigen Schwankungen – nicht absolut auf Profiniveau, aber definitiv ausreichend stabil für konsistente Ergebnisse. Bei typischem Home-Barista-Betrieb (ein paar Bezüge hintereinander) gab es keine Auffälligkeiten. Erst im harten „Dauerstress“ (mehrere Shots nach WBC-Protokoll) stieg die Temperatur an einzelnen Punkten etwas an, weil das Gehäuse/Innere sich aufheizte. Das liegt aber jenseits des Alltagsgebrauchs und ist kein echter Kritikpunkt. Insgesamt können wir bei der Temperatur-Performance nicht meckern.
Auch die Rotationspumpe trägt zur Stabilität bei, indem sie konstant ~9 Bar Druck hält – das klappt vorbildlich und dabei ausgesprochen leise (siehe Abschnitt Lautstärke).
Allerdings sollten Interessenten die Aufheizzeit realistisch einschätzen. Der Hersteller wirbt mit „3–4 Minuten“ bis Betriebsbereitschaft – das stimmt allenfalls insofern, als der Dampfkessel nach ~4 Minuten Druck aufbaut. Bis die schwere Brühgruppe und der Siebträger jedoch richtig durchgeheizt sind, vergehen deutlich mehr als nur wenige Minuten. Wir konnten an der Maschine eine Einstellung für die Brühgruppen-Heizung vornehmen (30°, 50° oder 70 °C am Brühkopf). Mit Maximum 70 °C Brewhead Temp. dauerte es in unserem Test ungefähr 8–10 Minuten, bis die Meraki wirklich „auf Temperatur“ war und stabile Espresso-Ergebnisse lieferte. In 2 oder 4 Minuten ist sie definitiv nicht komplett aufgeheizt – das bestätigt sich auch im Alltagsgefühl: Lässt man ihr die 10 Minuten, läuft der erste Bezug deutlich besser, als wenn man schon nach 5 Minuten loslegt. Hier empfehlen wir also Geduld oder eben die erwähnte Timer-Funktion zum Vorheizen. Hat die Meraki die Aufheizphase hinter sich, hält sie ihre Temperaturen jedoch zuverlässig. Im Kaffeemacher-Testprotokoll ergaben Messungen, dass die Maschine nach ~10 Minuten nahe an die Soll-Brühtemperatur kommt und dann mit einem Offset von ±2 °C pendel.
Die Dampfleistung der Meraki hat uns positiv überrascht. Der rechte Boiler liefert kräftigen Dampf; es gibt drei wählbare Power-Stufen (z.B. Medium und Strong), die den Dampfdruck regulieren. Auf höchster Stufe hat die kleine Maschine richtig „Wumms“. Ein 600ml Kännchen kalte Milch konnten wir in ca. 40 Sekunden auf Temperatur (~60 °C) bringen. Das Ergebnis war seidig geschäumte, feinporige Mikromilch – absolut café-würdig.
Zum Vergleich: Die allerbesten Dualboiler schaffen das in ~20–25 Sek., aber 40 Sek. sind für eine Haushaltsmaschine ein solider Wert, zumal die Meraki dabei nicht an ihre Grenzen geht. Toll ist, dass man während des Milchschäumens dank Dualboiler parallel den Espresso beziehen könnte (für einen schnellen Cappuccino-Workflow). Auch das automatische Milchschäumen hat uns – nach etwas Tüftelei – überzeugt: Die Dampflanze besitzt einen eingebauten Temperatursensor, der den Schäumvorgang stoppt, sobald die eingestellte Milchtemperatur erreicht ist. In der Praxis muss man das Kännchen korrekt positionieren und zu Beginn leicht schräg stellen, sodass Luft eingesaugt wird; danach kann man die Lanze etwas tiefer eintauchen. Nach ein paar Testläufen hatten wir den Dreh raus und die Automatik schaltete tatsächlich immer bei Erreichen der Zieltemperatur ab, ohne Überhitzen. Das Ergebnis war reproduzierbar und sehr bequem – ein Feature, das gerade Latte-Art-Neulingen zugutekommt. Man könnte sagen, es ist eine simpel umgesetzte Variante eines „Autosteam“, aber sie erfüllt ihren Zweck. Die Dampfleistung insgesamt bewerten wir als „top – keine Frage“.
Kritik haben wir lediglich an Details: Die Dampfdüse ist ein großes, vierlochiges Edelstahlteil. Dennoch setzte sich Milch daran recht stark fest und war nur mit etwas Schrubben zu reinigen. Hier hatten wir etwas anderes erwartet, nachdem der Hersteller von leicht zu reinigender Beschichtung spricht.
Insgesamt aber jammern wir hier über kleine Dinge – für Home-Baristas, die gerne Milchgetränke machen, ist die Meraki eine Wucht.
Lautstärke und Energieeffizienz
In der Küche eines Haushalt-Baristas sind Geräuschemissionen ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Hier spielt die Meraki einen ihrer Trümpfe aus: Dank ihrer Rotationspumpe arbeitet sie flüsterleise. Wir haben ~57 dB während des Bezugs gemessen – das Plätschern des Espresso in der Tasse war lauter als die Pumpe! Selbst das Klacken des Magnetventils beim Abschalten übertönt kurz die Pumpe. In Zahlen und subjektiv gehört ist die Meraki damit eine der leisesten Espressomaschinen, die wir je im Test hatten. Wer z.B. von einer vibrierenden Siebträgermaschine kommt, wird erstaunt sein, wie angenehm dezent die Meraki arbeitet. Lediglich beim Bohnenmahlen macht sich der eingebaute Grinder akustisch bemerkbar – er tönt durchaus hell und laut.
Ein zwiespältiges Thema ist die Energieeffizienz. Auf der einen Seite verbaut Meraki zwei vergleichsweise kleine Boiler (0,35 L und 0,55 L), was grundsätzlich hilft, den Energieverbrauch zu begrenzen – es müssen keine riesigen Wassermassen erhitzt werden. Auch die Aufheizzeit von ~10 Minuten ist im Dualboiler-Vergleich eher kurz, was Verluste reduziert. Dennoch genehmigt sich die Maschine im Betrieb spürbar Strom, vor allem weil beide Boiler ständig aktiv sind. Anders als bei manch anderen Dualboilern lässt sich der Dampfkessel nicht separat abschalten – wer also nur Espresso brüht und keinen Milchschaum braucht, muss trotzdem den Dampfboiler mitheizen.
Laut unseren Messungen zog die Meraki im Leerlauf (Temperatur gehalten, ohne Bezug) etwa 70 W kontinuierlich, was ca. 0,07 kWh pro Stunde entspricht.
Zubehör und Lieferumfang
Hier kann die Meraki wieder punkten: Der Lieferumfang ist außergewöhnlich umfangreich und hochwertig. Enthalten sind unter anderem: ein 58,5 mm Tamper in schwerer Ausführung, der perfekt bündig zum Sieb passt, ein präzises 18 g-Edelstahl-Sieb, ein vollständiger bodenloser Siebträger mit cleverem Extra – nämlich einem austauschbaren Doppelauslauf. Dieser Auslauf (eine kleine Edelstahl-Platte mit Doppeltülle und Dichtung) lässt sich bei Bedarf unten in den Bodenlos-Siebträger einsetzen. So hat man zwei Optionen in einem: bodenlos für perfekte Extraktionssicht, oder mit Auslauf für sauberes Splitting auf zwei Tassen. Diese Lösung kannten wir so ähnlich von La Marzocco und Profitec in Kunststoff oder Gummi – Meraki hat das vorbildlich in Edelstahl umgesetzt.
Darüber hinaus liegen ein magnetischer Dosing-Cup (siehe oben), eine Kaffee-Distributor/Leveler-Scheibe, ein Blindsieb zum Rückspülen, Reinigungsbürste, Wasserhärte-Teststreifen, Wasserfilter für den Tank und sogar ein Mikrofasertuch bei. Wirklich alles, was man zum Loslegen benötigt – hier wird nicht am Zubehör gespart, sondern großzügig mitgegeben. Die Qualität der Beigaben ist erfreulich hoch: Der Tamper liegt satt in der Hand, der Dosing-Becher sitzt magnetisch sicher in der Mühle. Einzig das Leveling-Tool sehen wir zwiespältig: Es verteilt zwar das Kaffeemehl, ersetzt aber keinen Tamper. Wenn man es so einstellt, dass es nicht gleichzeitig tampen soll, kann es helfen – wir persönlich bevorzugen jedoch die klassische Handarbeit beim Nivellieren bzw. nutzen ein WDT-Tool. Trotzdem nett, dass es dabei ist. Insgesamt vermittelt das Zubehör den Eindruck, dass Meraki die Bedürfnisse von Home-Baristi verstanden hat. Von uns gibt es hier ein Lob: besser ausgestattet kommt kaum eine Maschine ins Haus.
Preis-Leistung und Fazit: Viel versucht – und am Ende ein Blender?
Die Meraki Espressomaschine ist ein ambitioniertes Projekt. Sie will alles: hochwertige Siebträgermaschine, smarte Waagen-Technik, IoT-Features, bequeme Automatisierung – und das zum Kampfpreis von rund 1800 Euro. Auf dem Papier ergibt das ein unschlagbares Angebot, das einen erstmal mit großen Augen staunen lässt: „Wow, so viele Profi-Features für so wenig Geld – her damit!“. Genau dieses Staunen hatten auch wir beim Auspacken. Doch die harte Wahrheit zeigte sich im Praxistest: Vieles, was toll klingt, funktioniert nicht auf Top-Niveau oder bringt neue Probleme mit sich.
Einzelne Aspekte der Meraki sind fantastisch – z.B. die gravimetrische Steuerung, die leise Pumpe, die kräftige Dampfeinheit. Aber am Ende zählt der Espresso in der Tasse, und hier schwächelt das Gesamtpaket wegen der mäßigen Mühle. Dazu kommen Verarbeitungsmängel und eine fragwürdige Wartungsfreundlichkeit. In Summe wirkt die Meraki damit leider wie ein „Blender“, der mit glänzenden Features beeindrucken will, es aber in der Praxis nicht voll auf den Platz bringt.
Wir fragen uns bei jedem Test: „Würden wir diese Maschine unserem besten Freund oder unserer besten Freundin empfehlen?“ Bei der Meraki müssen wir – so sehr es uns enttäuscht – diese Frage mit Nein beantworten. Selbst wenn man die Innovationsfreude loben möchte, sind uns die Kompromisse einfach zu groß. Wir hätten Bauchschmerzen, jemanden 4 Wochen nach dem Kauf am Telefon zu haben: „Du hast sie mir doch empfohlen – und jetzt das…“. Genau dieses Szenario halten wir für möglich, wenn Home Baristas sich von den vielen Features faszinieren lassen und dann mit den Tücken im Alltag kämpfen muss. Natürlich, keine Maschine ist perfekt – aber hier kommen uns zu viele potentielle Frustpunkte zusammen (Mahlqualität, Reparatur, Material…). Die Preis-Leistung sehen wir zwiegespalten: Auf der einen Seite unfassbar viel Maschine fürs Geld, auf der anderen Seite aber doch vielleicht zu viel gewollt und zu wenig auf den Punkt?
Man könnte nun argumentieren: „Was erwartet ihr für 1800 €? Irgendwo muss der Hersteller sparen.“ Stimmt, aber hier wurde unserer Meinung nach am falschen Ende gespart.
Gedankenexperiment: Die Meraki ohne integrierte Mühle, dafür mit etwas besserer Verarbeitungsqualität, für ~1400 € – das wäre ein spannendes Produkt. Kombiniert mit einer separaten hochwertigen Single-Dosing-Mühle (~500–700 €) hätte man dann für ca. 2000–2100 € ein großartiges Setup.
Genau deshalb fällt es uns schwer, die Meraki zu empfehlen. Für Experimentierfreudige, die das neueste Gadget lieben und bereit sind, Schwächen in Kauf zu nehmen (oder mit zusätzlicher externer Mühle gegensteuern), kann die Meraki dennoch eine spannende Spielwiese sein. Sie vereint Dinge, von denen der Espressomaschinen-Markt lernen kann – etwa die gelungene Integration der Waage im Brühbereich. Insofern zollen wir ihr durchaus Respekt: Die Meraki ist ein mutiger Schritt, der gezeigt hat, was möglich ist. Doch für uns ist sie in der aktuellen Form eher ein Lehrstück als ein neuer Liebling. Wir hoffen, der Hersteller und andere Marktakteure lernen aus diesem Spagat.
Unser Fazit: Die Meraki Espressomaschine ist super potent gemeint, scheitert aber an der eigenen Ambition. Sie versucht ein „Alles-in-Einem“-Spagat, den sie nicht vollständig schafft. Wer sich vom Datenblatt blenden lässt, könnte am Ende enttäuscht sein. Statt eines neuen Preis-Leistungs-Killers bekommt man eine unausgewogene Mischung aus Genialem und Unfertigem. Wir raten daher zur Vorsicht: Genau hinschauen, eigene Prioritäten abwägen – und im Zweifel lieber in bewährte Qualität investieren. Die Idee hinter der Meraki verdient Anerkennung, doch für uneingeschränkte Kaufempfehlungen reicht es in unserer Bewertung nicht.
Am Ende bleibt zu sagen: Wir haben viel aus diesem Test gelernt, und vielleicht habt auch ihr einen Eindruck gewonnen. Wer trotzdem neugierig ist, sollte die Meraki unbedingt selbst probieren (oder ggf. als gebrauchtes Schnäppchen mit Rabatt abstauben 😉). Für alle anderen gilt: Es gibt bessere Optionen für sorgenfreien Kaffeegenuss zuhause. In diesem Sinne – auf zum nächsten Espresso, und beim nächsten Test haben wir hoffentlich wieder mehr Grund zum Abfeiern!
TL;DR: Die Meraki ist eine eierlegende Wollmilchsau auf dem Papier – in der Praxis aber eher Wolf im Schafspelz. Einzelne Features (Waage, Dualboiler, leise Pumpe, Automatik) sind klasse, doch die schwache Mühle und einige Konstruktionsmängel ziehen das Gesamtergebnis stark herunter. Für uns kein Game Changer, sondern eine lehrreiche Erfahrung mit klarer Warnung an Kaufwillige: Lasst euch nicht von Feature-Listen blenden, sondern achtet auf das, was in der Tasse landet!
Die Meraki Espressomaschine klotzt mit Superlativen: Eine Dualboiler-Espressomaschine mit integrierter Mühle, Waage und IoT-Features für unter 2000 € – das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Und ja, tatsächlich zeigt sich beim genaueren Hinsehen, dass die Maschine vielleicht gerade daran scheitert, dass sie so viel auf einmal will. Dabei verliert die Meraki manche Grundlage aus den Augen, welche die Voraussetzung für eine gute Espressomaschine und auch für einen guten Kaffee darstellt.
Wir haben die Meraki im erweiterten Kaffeemacher-Testprotokoll ausführlich geprüft. In diesem Bericht teilen wir unsere Erfahrungen aus der Home-Barista-Perspektive: vom ersten Eindruck über Verarbeitung, Bedienung, Temperaturstabilität, Espressoqualität bis hin zu Zubehör, Lautstärke, Energieeffizienz, Dampfleistung, Preis-Leistung und natürlich der integrierten Mühle. Herausgekommen ist ein ehrlicher und kritischer Testbericht, der Licht und Schatten dieser vermeintlichen Wundermaschine aufzeigt – und potenzielle Käufer davor warnt, sich von einer langen Feature-Liste blenden zu lassen.
Die Meraki Espressomaschine präsentiert sich als kompakte Espressomaschine mit Mühle. Links die Mühle, in der Mitte die Brühgruppe mit integrierter Waage, rechts der Dampfkessel.
Verarbeitung und Reparierbarkeit – Licht und (viel) Schatten
Äußerlich macht die Meraki zunächst Eindruck. Ein modern-industrielles Design mit drei Türmen (Mühle, Brühgruppe, Dampfkessel) in einer quadratischen Grundfläche von ca. 37×37 cm. Das Gehäuse besteht jedoch größtenteils aus Kunststoff – keine polierten Edelstahl-Flächen, dafür auch keine Fingerabdrücke. Leider wirkt einiges wackelig, z.B. bei der Betätigung des Brühhebels oder auch, wenn man die Display-Aufhängung ausrichtet.
Die Abtropfschale selbst ist aus Plastik und fasst etwa 650 ml. Das Abdeckblech aus Aluminium darf keinesfalls in die Spülmaschine. Problematisch, denn wie soll man sonst die Rillen zwischen den Gittern reinigen?
Insgesamt vermittelt die Materialanmutung jedoch keinen Premium-Eindruck – auch wegen kleinerer Mängel an unserem Gerät.
Ein ärgerliches Qualitätsproblem zeigte sich direkt out-of-the-box: An der Front der Maschine war bereits ein Stück der Beschichtung abgeplatzt. Unterschiedliche Materialien führen zudem zu Farbabweichungen – der obere Teil der Maschine schimmert dunkler als der untere. Solche Details trüben den Anspruch. Hier hätte Meraki entweder komplett auf Kunststoff setzen sollen oder die Lackierung haltbarer ausführen müssen.
Beim Einspannen des Siebträgers erleben wir eine weitere negative Überraschung. Dieser dreht sich nicht nur schwergängig in das Bajonett, sondern es klingt, als ob Metall auf Metall wie Schmirgelpapier kratzt. Nun könnte man meinen, dass sich das mit einigen Bezügen ändert. Das ist aber nicht der Fall. Mit jedem Einspannen stehen uns nach wie vor die Haare zu Berge.
Spätestens beim Thema Reparierbarkeit schlug unsere anfängliche Begeisterung in Frust um. Wir konnten mit der Mühle nicht ausreichend grob mahlen. Um die Grundausrichtung der Mühle zu verändern, muss diese jedoch komplett geöffnet werden.
Insgesamt 13 Schrauben mussten von unten entfernt werden, viele davon versteckt unter Klebern und in unterschiedlicher Ausführung. Wir rissen sogar die Gummifüße ab, nur um an bestimmte Schrauben heranzukommen. Die Meraki ist offenkundig nicht dafür gebaut, vom Endnutzer zerlegt oder repariert zu werden – im Gegenteil. Wir konnten es kaum fassen, welch enormer Aufwand nötig ist, um an das Innenleben zu gelangen.
Unser Fazit zur Bauweise: hübsch gedacht, aber in Sachen Wartung und Langlebigkeit absolut schlecht gemacht. Wenn irgendwann etwas kaputtgeht (wovon bei der komplexen Technik auszugehen ist), droht die Maschine zum Wegwerfprodukt zu werden. Hier sollte der Hersteller dringend nachbessern und das Design servicefreundlicher gestalten – aktuell würden wir uns als Besitzer nicht trauen, im Fehlerfall selbst Hand anzulegen.
Bedienung und clevere Funktionen im Alltagstest
Die Meraki will einer neue Maßstäbe setzen. Bedient wird über ein zentrales Touchdisplay, flankiert von haptischen Hebeln/Knöpfen (z.B. Brühhebel). Die Menüs bieten umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten: Mahlmenge, Ausgabemenge (Espressogewicht), Brühtemperatur, Preinfusion und sogar Automatikprogramme für Milchgetränke. Trotz der Funktionsvielfalt fanden wir die Navigation relativ intuitiv – zumindest wer bereits Siebträger-Erfahrung hat, findet sich schnell zurecht. Anfänger werden etwas Einarbeitung brauchen, doch genau ihnen will Meraki ja Hilfestellung geben: Zahlreiche Automatik-Features sollen den Workflow vereinfachen und reproduzierbare Ergebnisse sicherstellen.
Ein Highlight der Bedienung ist die vollständig integrierte Waagen-Technologie. Unter dem Mühlenauswurf sowie unter der Abtropfschale sind Waagen verbaut. Damit realisiert die Meraki Grind-by-Weight und Brew-by-Weight: Man kann z.B. 18,5 g Bohnenabwurf vorwählen, und die Mühle stoppt automatisch bei Erreichen des Gewichts. Im Test funktionierte das erstaunlich gut – die Abweichungen lagen meist unter ±0,2 g. Zwar ist das Mahlen nach Gewicht weder besonders schnell noch flüsterleise, aber es erspart Schritte im Workflow und erwies sich als recht zuverlässig.
Beeindruckt hat uns das Brühen nach Gewicht: Wir konnten z.B. 40 g Ausgabegewicht programmieren – die Maschine brüht dann und stoppt den Bezug genau bei 40 g Espresso in der Tasse. Diese gravimetrische Abschaltung klappte im Test „sensationell gut“.
Ich habe mittlerweile einige Espressomaschinen mit integrierter Waage probieren dürfen, auch im Gastrobereich. Die Brew-by-Weight Perfomance der Meraki muss sich hinter keiner Maschine am Markt verstecken, erst recht vor keiner für den heimischen Bereich und noch weniger im Bereich unter 2000 Euro. Da gibt es auch keine Konkurrenz!
Abweichungen von höchstens ~1 g sind ein exzellenter Wert, an dem sich künftige Maschinen messen lassen müssen. Für die Praxis bedeutet das: Konstantere Ergebnisse ohne manuelles Stoppen – ein echter Gewinn, gerade für Einsteiger. Man hat stets das richtige Brühverhältnis in der Tasse. Hinzu kommt eine Preinfusion, die über eine definierbare Zeit mit einem Brühdruck von 3 oder 4 bar brüht.
Workflow gut? Brew-by-Weight auf jeden Fall!
Der Workflow mit der Maschine ist logisch und eingängig. Wir mahlen die gewünschte Menge Kaffee in den Dosingcup. Dieser steht auf Waage Nummer 1 und stoppt, wenn die Zielmenge erreicht ist. Wir füllen dann den Kaffee in den Siebträger.
Praktisch ist nun die schicke mitgelieferte Tamping-Station aus Holz mit Leveler. Wir setzen den Siebträger zum Tampen ein und liegt er flach und gerade, was sauberes und paralleles Tampen fördert. Nach dem Tampen spannen wir ein und Brühen die exakte Brühmenge in Gramm. Die Espressomaschine stoppt, wenn in der Tasse die exakte Füllmenge erreicht ist.
Bevor wir zurück zur Mühle kommen, müssen wir die Brew-by-Weight Technologie ausdrücklich loben: sie ist hervorragend und für uns ein Maßstab in Sachen integrierter Mühlenentwicklung. Keine kompliziert verbundene Bluetooth Waage wie bei anderen Herstellern, sondern eine baulich verbundene Waage, welche auf den Punkt genau die Espressomaschine nach Gewicht stoppt. Super!
Warum wir bei einer Espressomühle mit Bohnenbehälter zunächst in den Dosierbecher mahlen müssen, erschließt sich dagegen weniger. Hier hat der Hersteller wohl beim Single Dosing Konzept abgeguckt. Bei dieser Espressomaschine macht es keinen Sinn!
Neben Waage und Display-Spielereien bietet die Meraki auch echte IoT-Features. Besonders beworben wird die CoffeeSense™-Technologie mit NFC: Bestimmte Kaffeeverpackungen enthalten einen NFC-Chip, den man einfach auf einen Sensor an der Maschine legt. Daraufhin erkennt die Meraki die Bohne und lädt ein hinterlegtes Rezept – also empfohlene Parameter für Mahlgrad, Dosis, Temperatur etc.. In der Theorie großartig: Nie mehr Rätselraten beim Einstellen einer neuen Bohne, stattdessen „handverlesene Barista-Rezepte“ aus einer Cloud-Datenbank.
In der Praxis ist unser Urteil jedoch verhalten. Im Test passierte nach dem Scan „nicht viel“ auf der Maschine. Es wurden zwar Mahl- und Brüh-Empfehlungen angezeigt, aber wir wissen aus Erfahrung: Solche Standardwerte können allenfalls grobe Anhaltspunkte sein. Und da uns die Mühle nicht überzeugt (mehr dazu gleich), würden wir uns ohnehin nicht blind auf eine Mahlgrad-Empfehlung verlassen. Kurz gesagt: Ein nettes Gimmick mit begrenztem praktischem Nutzen. Ähnlich steht es um die App-Anbindung: Die Meraki kann per WLAN ins Netzwerk eingebunden werden; darüber sind Firmware-Updates und ggf. App-Steuerung möglich. Wir haben die App (verfügbar für iOS/Android) ausprobiert, um Rezepte zu speichern und die Maschine zu steuern. Das funktionierte, bringt aber keinen entscheidenden Mehrwert, da das Touchdisplay ohnehin alles Wichtige regelt.
Sinnvoll ist jedoch der Timer fürs Aufheizen: Über die Programmierung einer Startzeit kann man die Maschine z.B. morgens automatisch vorheizen lassen. Angesichts der doch zehnminütigen Aufheizzeit kann das willkommen sein. Zudem gibt es praktische Software-Features wie automatische Reinigungsprogramme (Backflush).
Espresso-Qualität und die Schwächen der integrierten Mühle
Die Meraki kommt mit großen Versprechungen – doch letztlich steht und fällt ein Espresso-Setup mit der Mühle. Hier hat uns die Meraki leider enttäuscht. Auf dem Papier klingt alles gut: ein in Zusammenarbeit mit Timemore entwickeltes Kegelmahlwerk, stufenlose Verstellung, angeblich „professionell“. Wir hatten gehofft, die im Timemore Sculptor erprobte Qualität (flache Mahlscheiben, hervorragende Partikelverteilung) in der Meraki zu finden. Die Realität sieht anders aus.
Verbaut ist ein einfacheres Kegelmahlwerk Herkunft – nichts grundsätzlich Schlechtes, aber definitiv nicht das erhoffte High-End-Innenleben. Schon beim Mahlen fielen uns Ungereimtheiten auf: Der justierbare Mahlgrad-Bereich ist sehr begrenzt und etwas grob, es fehlt an Feintuning-Präzision. Trotz „stufenloser“ Skala (0–30) mussten wir in unseren Tests oft zwischen den Markierungen imaginäre Zwischenstufen suchen, um halbwegs passende Durchlaufzeiten zu erzielen.
Dunkle Espressoröstungen bekamen wir damit noch trinkbar hin – aber bei mittleren bis hellen Röstgraden produziert die Meraki-Mühle einfach kein homogenes Kaffeemehl. Die Partikelverteilung ist inhomogen: zu viele Feinanteile und gleichzeitig grobe Partikel, was zu ungleichmäßigen Extraktionen führte.
Der Geschmack blieb entsprechend unter den Erwartungen: Während dunklere Bohnen okay herauskamen, waren hellere Kaffees tendenziell sauer-dünn oder bitter-überextrahiert – ein Indiz für die ungleichmäßige Extraktion durch inkonsistentes Mahlgut. Kurzum: Die eingebaute Mühle limitiert die Espressoqualität erheblich.
Mit dem breiten Hauptpeak und dem hohen Feinanteil, sind die Werte der Meraki Mühle in Sachen Homogenität vergleichbar mit den schlechtesten von uns getesteten Espressomühlen und das sind mittlerweile über 70.
Das Frustrierende daran ist, dass die Maschine selbst – also Brühgruppe, Pumpe, Boiler – durchaus das Zeug zu top Espressos hätte, wenn sie denn mit gleichmäßiger gemahlenem Kaffee gefüttert würde. Temperatur und Druck performen gut (dazu gleich mehr), und die Ergebnisse mit einer externen Mühle waren in unserem Gegencheck deutlich besser. Doch gerade Einsteiger werden vermutlich zunächst der integrierten Lösung vertrauen – und könnten so zu Unrecht enttäuscht vom Espresso sein.
Natürlich könnte man die Meraki einfach mit einer separaten hochwertigen Mühle betreiben. Aber mal ehrlich: Wer bezahlt ~1800 € für eine All-in-One-Maschine, um dann doch wieder eine zweite Mühle daneben stellen zu müssen? Das ergibt keinen Sinn. Genau das ist ja die Idee der Meraki: alles in einem Gerät zu vereinen. Und hier schießt sich das Konzept ins eigene Knie. Wir finden es beinahe tragisch: Meraki hat sich sichtlich „angestrengt“, ein tolles Gerät mit vielen guten Ideen zu bauen – und dann setzt man obendrauf eine unterdurchschnittliche Mühle, die das Gesamtsystem ausbremst. Als leidenschaftliche Home-Baristi zerreißt es uns fast: Da liefert die Maschine in vielen Disziplinen ab, doch ausgerechnet bei der Kaffeequalität – ihrem eigentlichen Daseinszweck – scheitert sie am Flaschenhals Mahlwerk.
Temperaturstabilität, Dualboiler-Power und Aufheizzeit
Wer überlegt, die Meraki anzuschaffen, wird sich freuen zu hören, dass Brühtemperatur und Dampfleistung durchaus Stärken der Maschine sind. Im Inneren werkeln zwei getrennte Boiler (350 ml für Espresso, 550 ml für Dampf) mit PID-Regelung. In unserem Test zeigte sich die Temperaturführung beim Espressobezug solide: Die Meraki hält die eingestellte Brühtemperatur mit nur geringfügigen Schwankungen – nicht absolut auf Profiniveau, aber definitiv ausreichend stabil für konsistente Ergebnisse. Bei typischem Home-Barista-Betrieb (ein paar Bezüge hintereinander) gab es keine Auffälligkeiten. Erst im harten „Dauerstress“ (mehrere Shots nach WBC-Protokoll) stieg die Temperatur an einzelnen Punkten etwas an, weil das Gehäuse/Innere sich aufheizte. Das liegt aber jenseits des Alltagsgebrauchs und ist kein echter Kritikpunkt. Insgesamt können wir bei der Temperatur-Performance nicht meckern.
Auch die Rotationspumpe trägt zur Stabilität bei, indem sie konstant ~9 Bar Druck hält – das klappt vorbildlich und dabei ausgesprochen leise (siehe Abschnitt Lautstärke).
Allerdings sollten Interessenten die Aufheizzeit realistisch einschätzen. Der Hersteller wirbt mit „3–4 Minuten“ bis Betriebsbereitschaft – das stimmt allenfalls insofern, als der Dampfkessel nach ~4 Minuten Druck aufbaut. Bis die schwere Brühgruppe und der Siebträger jedoch richtig durchgeheizt sind, vergehen deutlich mehr als nur wenige Minuten. Wir konnten an der Maschine eine Einstellung für die Brühgruppen-Heizung vornehmen (30°, 50° oder 70 °C am Brühkopf). Mit Maximum 70 °C Brewhead Temp. dauerte es in unserem Test ungefähr 8–10 Minuten, bis die Meraki wirklich „auf Temperatur“ war und stabile Espresso-Ergebnisse lieferte. In 2 oder 4 Minuten ist sie definitiv nicht komplett aufgeheizt – das bestätigt sich auch im Alltagsgefühl: Lässt man ihr die 10 Minuten, läuft der erste Bezug deutlich besser, als wenn man schon nach 5 Minuten loslegt. Hier empfehlen wir also Geduld oder eben die erwähnte Timer-Funktion zum Vorheizen. Hat die Meraki die Aufheizphase hinter sich, hält sie ihre Temperaturen jedoch zuverlässig. Im Kaffeemacher-Testprotokoll ergaben Messungen, dass die Maschine nach ~10 Minuten nahe an die Soll-Brühtemperatur kommt und dann mit einem Offset von ±2 °C pendel.
Die Dampfleistung der Meraki hat uns positiv überrascht. Der rechte Boiler liefert kräftigen Dampf; es gibt drei wählbare Power-Stufen (z.B. Medium und Strong), die den Dampfdruck regulieren. Auf höchster Stufe hat die kleine Maschine richtig „Wumms“. Ein 600ml Kännchen kalte Milch konnten wir in ca. 40 Sekunden auf Temperatur (~60 °C) bringen. Das Ergebnis war seidig geschäumte, feinporige Mikromilch – absolut café-würdig.
Zum Vergleich: Die allerbesten Dualboiler schaffen das in ~20–25 Sek., aber 40 Sek. sind für eine Haushaltsmaschine ein solider Wert, zumal die Meraki dabei nicht an ihre Grenzen geht. Toll ist, dass man während des Milchschäumens dank Dualboiler parallel den Espresso beziehen könnte (für einen schnellen Cappuccino-Workflow). Auch das automatische Milchschäumen hat uns – nach etwas Tüftelei – überzeugt: Die Dampflanze besitzt einen eingebauten Temperatursensor, der den Schäumvorgang stoppt, sobald die eingestellte Milchtemperatur erreicht ist. In der Praxis muss man das Kännchen korrekt positionieren und zu Beginn leicht schräg stellen, sodass Luft eingesaugt wird; danach kann man die Lanze etwas tiefer eintauchen. Nach ein paar Testläufen hatten wir den Dreh raus und die Automatik schaltete tatsächlich immer bei Erreichen der Zieltemperatur ab, ohne Überhitzen. Das Ergebnis war reproduzierbar und sehr bequem – ein Feature, das gerade Latte-Art-Neulingen zugutekommt. Man könnte sagen, es ist eine simpel umgesetzte Variante eines „Autosteam“, aber sie erfüllt ihren Zweck. Die Dampfleistung insgesamt bewerten wir als „top – keine Frage“.
Kritik haben wir lediglich an Details: Die Dampfdüse ist ein großes, vierlochiges Edelstahlteil. Dennoch setzte sich Milch daran recht stark fest und war nur mit etwas Schrubben zu reinigen. Hier hatten wir etwas anderes erwartet, nachdem der Hersteller von leicht zu reinigender Beschichtung spricht.
Insgesamt aber jammern wir hier über kleine Dinge – für Home-Baristas, die gerne Milchgetränke machen, ist die Meraki eine Wucht.
Lautstärke und Energieeffizienz
In der Küche eines Haushalt-Baristas sind Geräuschemissionen ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Hier spielt die Meraki einen ihrer Trümpfe aus: Dank ihrer Rotationspumpe arbeitet sie flüsterleise. Wir haben ~57 dB während des Bezugs gemessen – das Plätschern des Espresso in der Tasse war lauter als die Pumpe! Selbst das Klacken des Magnetventils beim Abschalten übertönt kurz die Pumpe. In Zahlen und subjektiv gehört ist die Meraki damit eine der leisesten Espressomaschinen, die wir je im Test hatten. Wer z.B. von einer vibrierenden Siebträgermaschine kommt, wird erstaunt sein, wie angenehm dezent die Meraki arbeitet. Lediglich beim Bohnenmahlen macht sich der eingebaute Grinder akustisch bemerkbar – er tönt durchaus hell und laut.
Ein zwiespältiges Thema ist die Energieeffizienz. Auf der einen Seite verbaut Meraki zwei vergleichsweise kleine Boiler (0,35 L und 0,55 L), was grundsätzlich hilft, den Energieverbrauch zu begrenzen – es müssen keine riesigen Wassermassen erhitzt werden. Auch die Aufheizzeit von ~10 Minuten ist im Dualboiler-Vergleich eher kurz, was Verluste reduziert. Dennoch genehmigt sich die Maschine im Betrieb spürbar Strom, vor allem weil beide Boiler ständig aktiv sind. Anders als bei manch anderen Dualboilern lässt sich der Dampfkessel nicht separat abschalten – wer also nur Espresso brüht und keinen Milchschaum braucht, muss trotzdem den Dampfboiler mitheizen.
Laut unseren Messungen zog die Meraki im Leerlauf (Temperatur gehalten, ohne Bezug) etwa 70 W kontinuierlich, was ca. 0,07 kWh pro Stunde entspricht.
Zubehör und Lieferumfang
Hier kann die Meraki wieder punkten: Der Lieferumfang ist außergewöhnlich umfangreich und hochwertig. Enthalten sind unter anderem: ein 58,5 mm Tamper in schwerer Ausführung, der perfekt bündig zum Sieb passt, ein präzises 18 g-Edelstahl-Sieb, ein vollständiger bodenloser Siebträger mit cleverem Extra – nämlich einem austauschbaren Doppelauslauf. Dieser Auslauf (eine kleine Edelstahl-Platte mit Doppeltülle und Dichtung) lässt sich bei Bedarf unten in den Bodenlos-Siebträger einsetzen. So hat man zwei Optionen in einem: bodenlos für perfekte Extraktionssicht, oder mit Auslauf für sauberes Splitting auf zwei Tassen. Diese Lösung kannten wir so ähnlich von La Marzocco und Profitec in Kunststoff oder Gummi – Meraki hat das vorbildlich in Edelstahl umgesetzt.
Darüber hinaus liegen ein magnetischer Dosing-Cup (siehe oben), eine Kaffee-Distributor/Leveler-Scheibe, ein Blindsieb zum Rückspülen, Reinigungsbürste, Wasserhärte-Teststreifen, Wasserfilter für den Tank und sogar ein Mikrofasertuch bei. Wirklich alles, was man zum Loslegen benötigt – hier wird nicht am Zubehör gespart, sondern großzügig mitgegeben. Die Qualität der Beigaben ist erfreulich hoch: Der Tamper liegt satt in der Hand, der Dosing-Becher sitzt magnetisch sicher in der Mühle. Einzig das Leveling-Tool sehen wir zwiespältig: Es verteilt zwar das Kaffeemehl, ersetzt aber keinen Tamper. Wenn man es so einstellt, dass es nicht gleichzeitig tampen soll, kann es helfen – wir persönlich bevorzugen jedoch die klassische Handarbeit beim Nivellieren bzw. nutzen ein WDT-Tool. Trotzdem nett, dass es dabei ist. Insgesamt vermittelt das Zubehör den Eindruck, dass Meraki die Bedürfnisse von Home-Baristi verstanden hat. Von uns gibt es hier ein Lob: besser ausgestattet kommt kaum eine Maschine ins Haus.
Preis-Leistung und Fazit: Viel versucht – und am Ende ein Blender?
Die Meraki Espressomaschine ist ein ambitioniertes Projekt. Sie will alles: hochwertige Siebträgermaschine, smarte Waagen-Technik, IoT-Features, bequeme Automatisierung – und das zum Kampfpreis von rund 1800 Euro. Auf dem Papier ergibt das ein unschlagbares Angebot, das einen erstmal mit großen Augen staunen lässt: „Wow, so viele Profi-Features für so wenig Geld – her damit!“. Genau dieses Staunen hatten auch wir beim Auspacken. Doch die harte Wahrheit zeigte sich im Praxistest: Vieles, was toll klingt, funktioniert nicht auf Top-Niveau oder bringt neue Probleme mit sich.
Einzelne Aspekte der Meraki sind fantastisch – z.B. die gravimetrische Steuerung, die leise Pumpe, die kräftige Dampfeinheit. Aber am Ende zählt der Espresso in der Tasse, und hier schwächelt das Gesamtpaket wegen der mäßigen Mühle. Dazu kommen Verarbeitungsmängel und eine fragwürdige Wartungsfreundlichkeit. In Summe wirkt die Meraki damit leider wie ein „Blender“, der mit glänzenden Features beeindrucken will, es aber in der Praxis nicht voll auf den Platz bringt.
Wir fragen uns bei jedem Test: „Würden wir diese Maschine unserem besten Freund oder unserer besten Freundin empfehlen?“ Bei der Meraki müssen wir – so sehr es uns enttäuscht – diese Frage mit Nein beantworten. Selbst wenn man die Innovationsfreude loben möchte, sind uns die Kompromisse einfach zu groß. Wir hätten Bauchschmerzen, jemanden 4 Wochen nach dem Kauf am Telefon zu haben: „Du hast sie mir doch empfohlen – und jetzt das…“. Genau dieses Szenario halten wir für möglich, wenn Home Baristas sich von den vielen Features faszinieren lassen und dann mit den Tücken im Alltag kämpfen muss. Natürlich, keine Maschine ist perfekt – aber hier kommen uns zu viele potentielle Frustpunkte zusammen (Mahlqualität, Reparatur, Material…). Die Preis-Leistung sehen wir zwiegespalten: Auf der einen Seite unfassbar viel Maschine fürs Geld, auf der anderen Seite aber doch vielleicht zu viel gewollt und zu wenig auf den Punkt?
Man könnte nun argumentieren: „Was erwartet ihr für 1800 €? Irgendwo muss der Hersteller sparen.“ Stimmt, aber hier wurde unserer Meinung nach am falschen Ende gespart.
Gedankenexperiment: Die Meraki ohne integrierte Mühle, dafür mit etwas besserer Verarbeitungsqualität, für ~1400 € – das wäre ein spannendes Produkt. Kombiniert mit einer separaten hochwertigen Single-Dosing-Mühle (~500–700 €) hätte man dann für ca. 2000–2100 € ein großartiges Setup.
Genau deshalb fällt es uns schwer, die Meraki zu empfehlen. Für Experimentierfreudige, die das neueste Gadget lieben und bereit sind, Schwächen in Kauf zu nehmen (oder mit zusätzlicher externer Mühle gegensteuern), kann die Meraki dennoch eine spannende Spielwiese sein. Sie vereint Dinge, von denen der Espressomaschinen-Markt lernen kann – etwa die gelungene Integration der Waage im Brühbereich. Insofern zollen wir ihr durchaus Respekt: Die Meraki ist ein mutiger Schritt, der gezeigt hat, was möglich ist. Doch für uns ist sie in der aktuellen Form eher ein Lehrstück als ein neuer Liebling. Wir hoffen, der Hersteller und andere Marktakteure lernen aus diesem Spagat.
Unser Fazit: Die Meraki Espressomaschine ist super potent gemeint, scheitert aber an der eigenen Ambition. Sie versucht ein „Alles-in-Einem“-Spagat, den sie nicht vollständig schafft. Wer sich vom Datenblatt blenden lässt, könnte am Ende enttäuscht sein. Statt eines neuen Preis-Leistungs-Killers bekommt man eine unausgewogene Mischung aus Genialem und Unfertigem. Wir raten daher zur Vorsicht: Genau hinschauen, eigene Prioritäten abwägen – und im Zweifel lieber in bewährte Qualität investieren. Die Idee hinter der Meraki verdient Anerkennung, doch für uneingeschränkte Kaufempfehlungen reicht es in unserer Bewertung nicht.
Am Ende bleibt zu sagen: Wir haben viel aus diesem Test gelernt, und vielleicht habt auch ihr einen Eindruck gewonnen. Wer trotzdem neugierig ist, sollte die Meraki unbedingt selbst probieren (oder ggf. als gebrauchtes Schnäppchen mit Rabatt abstauben 😉). Für alle anderen gilt: Es gibt bessere Optionen für sorgenfreien Kaffeegenuss zuhause. In diesem Sinne – auf zum nächsten Espresso, und beim nächsten Test haben wir hoffentlich wieder mehr Grund zum Abfeiern!
TL;DR: Die Meraki ist eine eierlegende Wollmilchsau auf dem Papier – in der Praxis aber eher Wolf im Schafspelz. Einzelne Features (Waage, Dualboiler, leise Pumpe, Automatik) sind klasse, doch die schwache Mühle und einige Konstruktionsmängel ziehen das Gesamtergebnis stark herunter. Für uns kein Game Changer, sondern eine lehrreiche Erfahrung mit klarer Warnung an Kaufwillige: Lasst euch nicht von Feature-Listen blenden, sondern achtet auf das, was in der Tasse landet!
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